Riesen-Feld im Super-Sprint: Wie gut ist Shinko?s Best?

Die Gruppe-Landschaft in Deutschland hat sich in dieser Saison gravierend verändert. Auch der ehemalige Große Buchmacher Springer Preis steigt inzwischen nicht mehr in München. Ab diesem Sonntag bildet das mit 65.500 Euro dotierte Gruppe III-Rennen über 1400 Meter das dritte Highlight beim Badener Sales & Racing Festival, firmiert nun als Wettarena Baden Sprint-Cup.

Und die Anziehungskraft des Rennens ist auch nach dem Ortswechsel ungebrochen, ganz im Gegenteil. Denn sage und schreibe 16 Kandidaten rücken in die Boxen ein, wenn das siebte von insgesamt acht Rennen am Schluss-Sonntag über die Bühne geht.

Drei Gäste nehmen den Kampf auf – das Höchstgewicht Musadif aus Schweden (Yvonne Durant), ein ausgezeichneter Flieger, die mit dem niedrigsten Gewicht antretende Irish River-Tochter Blaise Castle aus dem England-Quartier von Gerard Butler (R. Winston), zuletzt in einem Newmarket-Meilen-Handicap Dritte, sowie der Däne Apple Green (Lennart Hammer-Hansen).

Bewährte Sprint-Größen sind der Ullmann-Hengst Toylsome (Andreas Suborics) und sein Trainingsgefährte Barrichello (William Mongil), die ihre Abschlussarbeit zusammen absolviert haben, wobei der Park Wiedinger offenbar besser ging als der frische Listensieger, der in der analogen Prüfung vor einem Jahr Dritter wurde. Aber Trainer Peter Schiergen relativiert: „Die Arbeitsleistung gibt keinen Hinweis, wer im Rennen der Bessere sein wird. Toylsome tut im Training immer nur das Allernötigste, während Barrichello stets sehr fleißig ist.“

Interessant: Der Jenny-Wallach Glad to be fast (Jimmy Quinn) steht nun sechs Kilo günstiger zu Tyolsome als bei seiner Niederlage Mitte September in München. Trainer Mario Hofer schickt außerdem Key to Pleasure (Jean-Pierre Carvalho) ins Rennen, der eine ausgezeichnete Saison hinlegt. Was sein Ehrenplatz in der Fährhof Goldenen Peitsche wert ist, weiß man spätestens seit dem weiteren Gruppe-Treffer seines Bezwingers Raffelberger am vergangenen Sonntag in Mailand.

Und bei der Großen Woche ließ er im wichtigsten Sprintrennen des Landes mit der Ittlingerin Felicity (gefiel als Vierte dennoch sehr, war im BILD-Pokal vor ihm), Areias (ist mit Terry Hellier für ein Platzgeld gut möglich), Gold Type (gerade hier nie zu unterschätzen, hat Adrie de Vries im Sattel) und eben Glad to be fast eine Reihe der heutigen Gegner hinter sich.

Linkskurs-Spezialist Forever Free (Norman Richter), der zuvor noch bei der BBAG-Auktion im Ring war, wird trotz seines Sieges im Preis von Schlenderhan auf dieser Bahn zu den Außenseitern zählen, was auch für Chagall (Angela Kull-Höhn), den Vorjahresvierten Night Set (Filip Minarik) und den allerdings hier schin einmal stark gelaufenen Austrian (Jiri Palik) gilt, der schon des öfteren positiv überraschen konnte.

Selten bekommen die deutschen Turffans den Italien-Spezialisten Lindholm (Karoly Kerekes) zu Gesicht, der als Vierter der Topkapy-Trophy in der Türkei eine ganz starke Referenz mitbringt.

Als Super-Kauf des Stalles Ampuria erwies sich Shinko´s Best (Ian Ferguson), der nun vier Rennen hintereinander gewonnen hat, die letzten beiden in neuen Farben. Auch in einem Hoppegartener Ausgleich I musste er noch nicht an seine Grenzen gehen, debutiert nun mit allen Chancen auf Gruppe-Ebene.

Wer etwas auf sich hält im deutschen Turf, wird sich am Sonntag auf den Weg nach Iffezheim machen oder die Rennen von auswärts verfolgen. Denn besseren Sport kann man an einem Tag hierzulande kaum geboten bekommen. Acht Rennen stehen insgesamt auf dem Programm, bevor Baden-Baden dann in die „Winterruhe“ bis zum Frühjahrs-Meeting 2005 geht.

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