Am Mittwoch tagte im Gebäude von Deutscher Galopp das Renngericht in Sachen eines Protestverfahrens vom Renntag in Hannover am 19. September.
Im achten Rennen, einem Ausgleich II über 1600 Meter, hatte die Rennleitung den ursprünglichen Einlauf Soul Dancer (Yasmin Almenräder) vor Toriano (Waldemar Hickst) aufgrund einer Behinderung gedreht und ihn damals wie folgt begründet:
„Die RL eröffnete ein Protestverfahren gegen den Sieger Soul Dancer wegen Behinderung des zweitplatzierten Pferdes Toriano, disqualifizierte Soul Dancer und setzte ihn auf den zweiten Platz. Ungefähr 300 m vor dem Ziel galoppiert der spätere Sieger Soul Dancer in der Mitte der Bahn während Toriano ganz außen an den Rails ansetzt. Im weiteren Verlauf gerät Soul Dancer unter der innen geführten Peitsche immer weiter nach außen und in die Spur von Toriano, der aufgenommen werden muss und auf die innere Seite umdirigiert wird. Toriano verkürzt wieder den Abstand auf Soul Dancer im Ziel bis auf einen Hals. Für die RL ist es unzweifelhaft, dass Toriano ohne diese Behinderung gewonnen hätte.“
Gegen diese Entscheidung hatte das Team um Yasmin Almenräder Berufung eingelegt, da man der Ansicht war, dass die Szene nicht rennentscheidend war, weil Soul Dancer zum Zeitpunkt des Vorfalls besser ging und das Kreuzen von Toriano, der von Leon Wolff (der als Zeuge vor dem Renngericht geladen war) geritten wurde, keine allzu große Wirkung auf das Endergebnis hatte. Hierbei verwies man vor allem auf die Neuauslegung der Rennordnung, in der niedergeschrieben steht, dass eine Rennleitung der Ansicht sein muss, dass das behinderte Pferd vor dem behindernden Pferd ins Ziel gekommen wäre, um ein Protestverfahren zu eröffnen.
Auch zum formellen Ablauf des Protestsverfahrens am 19. September wurde eingangs kurz verhandelt, da erst sehr spät klar wurde, dass es überhaupt ein Einschreiten der Rennleitung gegenüber Soul Dancer gab.
Das Renngericht verhandelte die Sachlage am Mittwochnachmittag in einer rund 80-minütigen Sitzung. Auch der Jockey von Soul Dancer, William Mongil wurde in Rahmen der Verhandlung befragt, ebenso wie Dirk Hartung von der Rennleitung in Hannover.
Am Ende kam das dreiköpfige Renngericht zum einstimmigen Beschluss den Protest der Almenräder-Partei abzulehnen und damit die Entscheidung der Rennleitung zu bestätigen.
Auf Seiten des Renngericht stützte man die Ansicht, dass die Behinderung sehr wohl rennentscheidend war, insbesondere, weil Toriano bis zum Ziel noch einmal bis auf einen Hals Rückstand an Soul Dancer herangerückt war.