Zweimal hat sie bereits im Großen Pardubitzer Jagdrennen die Konkurrenten hinter sich gelassen, die mittlerweile neunjährige Registana, die im Gestüt Görlsdorf groß geworden ist und längst aus dem Schatten des einst so „großen“ Bruders Registano herausgetreten ist. Sie tritt am Sonntag in Pardubitz als Titelverteidigerin dieses schwersten Jagdrennens Europas an, zu einer Prüfung, die noch immer Osteuropas höchstdotiertes Rennen überhaupt darstellt.
Umgerechnet 140.000 Kronen gibt es nach langen 6.900 Metern für Sieger und Platzierte zu verdienen. Die Tauchsport-Tochter hat dem tschechischen Stall Wrbna in den Jahren 2003 und 2004 schon zweimal zu derartigen Zahltagen verholfen und will den Hattrick.
Alles wie gehabt? Nicht ganz, denn der in jenen Jahren erfolgreiche Reiter fehlt. Peter Gehm, viermaliger Sieger im Großen Pardubitzer, ist zu Jahresbeginn Opfer eines schweren Trainingssturzes geworden und sitzt seither im Rollstuhl, verfolgt aber als Verantwortlicher in Sachen Rennsport für den Stall Jenny weiterhin sehr genau die Szene und damit auch, was sich um „seine“ Registana tut und tat.
Schließlich sind die Bande zu den Trainern Dr. Cestmir Olehla, in dessen Stall Registana steht, oder Josef Vana unverändert gut. Vana ist im Übrigen auch der Heros in der Geschichte der „Pardubitzer“, gelangen ihm doch bislang fünf Erfolge.
Obwohl selbst einmal vor Jahren schwer gestürzt, besitzt Vana immer noch immensen Ehrgeiz und will Treffer Nr. 6. Im letzten Jahr hat das Team Registana-Peter Gehm derartigen Hoffnungen einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn Vana musste sich auf Retriever mit Platz zwei begnügen.
In diesem Jahr heißt es also auf ein Neues im Duell Retriever gegen Registana, zwei in Deutschland gezogenen Könnern im Hindernissport. Stammt Registana aus dem Gestüt Görlsdorf, so vertritt Retriever die Zucht des Gestüts Graditz. Zugelassen sind zu diesem spektakulärem Ereignis, das selbst erfahrenen britischen Besuchern und Aktiven höchste Anerkennung abnötigt, achtzehn, mindestens sieben Jahre alte Pferde, die sich in Vorbereitungsrennen qualifizieren mussten.
Registana tat dies in ebenso souveräner Manier wie dies die im letzten Jahren hinter ihr eingekommenen Retriever, Decent Fellow und Maskul, der vor der Ära Registana erfolgreich war, taten. James Crowley, dem beim Gran Premio in Meran in der Vorwoche ein schwerer Fehler unterlaufen war, als er mit seinem Pferd in der Schlussphase den falschen Kurs eingeschlagen hatte, was die Disqualifikation nach sich zog, ist Registanas neuer Steuermann und könnte im Erfolgsfall den Meraner Lapsus schnell vergessen machen.
Der Sieger von 2002, Maskul, ein Dauerstarter in dieser Prüfung, hat mit Dirk Fuhrmann den Champion der in Italien tätigen Hindernisjockeys und angehenden deutschen Champion im Sattel, während mit Martina Ruzickova (Chailand) und der Amateurrennreiterin Lucy Horner sogar zwei Damen den Kampf gegen sechzehn männliche Konkurrenten aufnehmen.











