Zwei Tage nach wohl seinem schwärzesten Tag im Trainerdasein hat Ralf Suerland die fünfjährige Stute Proudwings, tragische Heldin des Prix Jacques le Marois, für ein Gruppe-Rennen in Longchamp genannt. Das Rennen der Europa-Gruppe I würde am 9. September natürlich über 1600 Meter führen. ‚Es sieht aber eher nicht danach aus, als würden wir in Paris laufen‘, so Trainer Ralf Suerland. Denn nachdem dieser im zweitwichtigsten Meilenrennen des Kontinents nur durch Disqualifikation am Sieg vorbeischrammte, will er in Ascot das wichtigste Rennen über diese Distanz nach Deutschland holen.
‚Am Montag habe ich mich sehr schlecht gefühlt. Am Dienstag Morgen ging es dann wieder besser und aufwärts. Und jetzt fühle ich nur noch Ascot‘, beschreibt Suerland seine Gefühle nur 48 Stunden nach dem Rennen. Der Coach weiter: ‚Es ist und bleibt natürlich tragisch, das beste Pferd gehabt und nicht gewonnen zu haben. Was mich aber sehr stört, sind die Ausreden der Gegnerschaft. Der Boden soll zu weich gewesen sein und das Rennen zu langsam. Meine Stute war einfach nur zu schnell und keiner konnte an sie heranreichen.‘
Lediglich Frankie Dettori (unser Foto) gab nach dem Rennen gegenüber GaloppOnline.de ein Statement ab, das auch dem Trainer gefallen wird: ‚Eigentlich müßte man das Ergebnis so lassen, den die Stute hätte heute niemand geschlagen.‘ Ralf Suerland bewundert die Haltung des Italieners: ‚Einzig und alleine Dettori hat Charakter bewiesen. Davor ziehen der Besitzer und ich den Hut. Sollte Yutaka Take verhindert und Dettori frei sein, ist er der nächste Reiter von Proudwings. Diese Ehrlichkeit und Fairness bewundere ich sehr.‘