Es dauert nicht mehr lange, und Deutschlands beste Meilen-Stute wird wieder in Aktion treten. Zwar nicht unter deutscher Trainer-Flagge, nicht unter einem deutschen Besitzer-Stern und nicht mit einem hierzulande tätigen Jockey im Sattel, und doch wird auf der Rückkehr von Proudwings besonderes Augenmerk liegen.
John Hammond hat den Comeback-Plan um die Dashing Blade-Tochter längst fertig gestrickt, hat genaue Vorstellungen, wo und wann die mittlerweile Sechsjährige erstmals nach ihrem enttäuschenden Auftritt in der Hong Kong Mile wieder in das Interesse der Öffentlichkeit treten soll.
Das wird aller Voraussicht nach im Prix Messidor einen Tag vor dem Deutschen Derby auf der Rennbahn in Saint Cloud sein. Jockey wird dann natürlich Yutaka Take sein, der auch in der Morgenarbeit ständiger Partner der mehrfachen Gruppesiegerin ist.
„Sie hat ein wenig Zeit gebraucht, die Strapazen des letzten Jahres zu verarbeiten. Die Reisen haben ihr schon zu schaffen gemacht, und die lange Pause hat ihr gut getan, da sie sehr müde war“, so Take.
Der Japaner weiter: „Jetzt ist sie aber wieder deutlich auf dem Weg nach oben und bietet sich immer mehr an.“ Proudwings hat in der letzten Woche eine ernsthafte Arbeit auf den Rasen von Chantilly gelegt, hat in dieser auch Neu-Trainer Hammond von ihren Qualitäten überzeugen können.
So sehr, dass Hammond nach dem angepeilten Start in Deauville auf Gruppe III-Parkett auch eine erneute Teilnahme an Europas wichtigstem Meilenrennen, dem Prix Jaques Le Marois, nicht ausschließt.
In genau jener Prüfung erlebte die deutsche Vollblutzucht vor Jahresfrist einen der bittersten Momente ihrer Karriere, verlor am grünen Tisch (wenn auch zu recht) die Gruppe I-Prüfung. Genau ein Jahr später könnte Proudwings nun nach Deauville zurückkehren, um die Marois-Wunden zu heilen.