Wenn in Köln ein Ponyrennen zu Gunsten des Kölner Kinderschutzbundes auf dem Programm steht, dann ist in der Regel für ein volles Haus gesorgt. Viele Stars aus Politik, Wirtschaft, Funk und Fernsehen, die sich in den Dienst der guten Sache stellen, locken immer reichlich Publikum an, auch ungeachtet der sportlichen Note des Tages.
So war das auch für diesen Sonntag geplant, Handicaps sollten den Grundstock des Programms liefern. Bis zum vergangenen Freitag. Da kam aus Hoppegarten die Nachricht, dass sich der Union-Klub nicht in der Lage sah, den Renntag rund um die Berlin-Brandenburg-Trophy auszurichten.
Die Telefone liefen heiß, am Sonntagabend stand fest: Das Gruppe II-Rennen wird unter dem Namen pferdewetten.de-Trophy mit einer Dotierung von 105 000 Euro über die Meile in Köln gelaufen.
Dank der Unterstützung „einiger ungenannt bleiben wollender Mäzene“ (Kölns Geschäftsführer Benedikt Fassbender), dank der Bemühungen der Besitzervereinigung und insbesondere durch die Hilfe des ohnehin im deutschen Turfs schon als Großsponsor auftretenden Internet-Wettanbieters pferdewetten.de.
Gut so. Denn das Rennen ist ein echter Knüller, ein Aufeinandertreffen einiger der besten deutschen Meiler mit dem noch ungeschlagenen Santiago an der Spitze.
Bedauerlicherweise wurde am Donnerstag Martillo gestrichen. „Er hat nicht so gut gearbeitet“, erklärt Trainer Ralf Suerland, „dann haben wir ihn genau untersucht und auch gespiegelt, es hat sich herausgestellt, dass er einen Katarrh am Kehlkopf hat. Da können wir ihn natürlich nicht laufen lassen.“
Leider muss auch auf die beiden zunächst angekündigten Engländer verzichtet werden. Mac Love und Brunel, der sogar am Dienstag nachgenannt wurde, gingen 48 Stunden später wieder aus dem Rennen heraus, Ersterer wegen des zu erwartenden weichen Bodens. Mit dem Franzosen Tiganello kommt allerdings ein interessanter Prüfstein, der Hengst hat sich in Baden-Baden bereits von guter Seite gezeigt, diesmal sitzt Olivier Peslier im Sattel des von Freddy Head trainierten Hengstes.
Harte Konkurrenz also für die deutschen Pferde, doch brauchen sie sich nun wirklich nicht zu verstecken. Allen voran Santiago, den das Kölner Publikum schon im Mai nach seinem klassischen Sieg feiern konnte.
Trainer Uwe Ostmann dürfte die Wetterentwicklung in dieser Woche mit Freude beobachtet haben, denn der Highest Honor-Sohn bevorzugt durchlässigen Boden und fest wird es zumindest beim Stand am Donnerstag in Weidenpesch kaum geben.
In Dortmund hatte Santiago zwar am Ende doch einige Mühe, um den Angriff des Außenseiters Willingly zu kontern, doch war er vielleicht einen Moment zu früh in Front, zumal ging es erstmals gegen die Älteren.
Nach längerer Pause erstmals wieder am Start ist Arcadios „großer Bruder” Assiun, mit dem Trainer Peter Schiergen die nicht unbedingt glückliche Derbywoche vergessen lassen möchte. Der Asterblüte-Chef verweist auf die lange Rennbahnabstinenz des Monsun-Sohns, verhehlt aber auch nicht, dass die aktuelle Grasbahnarbeit sehr gut gewesen ist.
Mit frischer Siegform aus Hamburg kommt Areias an den Ablauf. Dort zeigte der Hengst, dass er auch über die Meile kommt, passend durchlässigen Boden dürfte er antreffen. Willingly, der in Dortmund eine so großartige Vorstellung gab, Eagle Rise, Austrian und der ganz aktuelle Farben tragende Arrow komplettieren das Feld.










