Pepper-Zahltag? Kann Up and Away den ‚Corn‘ stoppen

Irgendwann im Oktober des Jahres 2001 fasste der Frankfurter Peter Battel, unter dem Namen Stall Biovita höchst erfolgreicher Besitzer und Züchter, einen folgenschweren Entschluss. Er entschied, seinen damals vier Jahren Hengst Peppercorn vom Stall des Trainers Uwe Ostmann in Mülheim/Ruhr nach Frankreich, zum dort höchst reputierlichen Francois Doumen zu überstellen. „Das“, sagt er heute, „war ein Fehler.“

Es war keineswegs die Erfolglosigkeit, die Battel zu dieser Maßnahme greifen ließ. „Ich wollte halt einmal etwas Neues ausprobieren“, meinte er damals. Dabei hatte Peppercorn eine sehr gute Saison hingelegt, hatte innerhalb von drei Wochen zwei Gruppe-III-Rennen in Düsseldorf gewonnen, war mehrfach platziert.

Und bei Doumen fasste er nie richtig Tritt. Ein Erfolg in einem kleinen Rennen in der französischen Provinz war alles, auch mit den Hürden konnte er sich nicht recht anfreunden, im Frühjahr diesen Jahres fuhr der Transporter wieder bei Ostmann vor, mit Peppercorn im Gepäck.

Es hat dann etwas gedauert, bis er dieses Jahr Form gefunden hat. „Man darf nicht vergessen, dass er den Winter über durch gelaufen ist“, sagt Ostmann, der den Big Shuffle-Sohn über kleine Aufgaben wieder nach vorne führte.

In Baden-Baden war es dann soweit, mit günstiger Marke kam er in einem Ausgleich I zum Zuge, setzte in Köln auf Gruppe-Ebene in einem Bruder-Einlauf gegen Peppershot noch einen drauf. Besser könnte er also nicht auf dem Posten sein und auf der Grafenberger Bahn kam er ohnehin immer bestens zurecht.

Zweimal hat er den „Grand Prix“ der Landeshauptstadt schon gewonnen, 2000 und 2001, mit Pascal van De Keere und mit Torsten Mundry, letztes Jahr war er unter William Mongil (noch unter Doumen-Obhut Vierter), diesmal schwingt sich erstmals Terry Hellier in den Sattel. Es ist im übrigen der 17. Jockey, der sich beim 36. Start auf dem Hengst versucht, doch das scheint ihm nicht das Geringste auszumachen.

Auf dem Papier sieht es sehr günstig für den Hengst aus, zumal Up and Away (Foro, um diese Jahreszeit aber immer brandgefährlich) und Larana (immerhin Zweite auf Listenebene), die beide gegen den schweren Boden wohl nichts einzuwenden haben, normalerweise gegen den Ostmann-Schützling keine Chance haben.

Mit Medici versucht man es jetzt mit Scheuklappen, „nachdem er die Arbeitsleistungen zuletzt nicht eingestellt hat“, so Trainer Mario Hofer, „platziert müssten wir schon sein, denn allzu schwer sieht das Rennen nicht aus.“

Man hätte sich für das Hauptereignis am letzten Tag des Grafenberger Rennjahres den einen oder anderen Starter mehr gewünscht, bedauerlicherweise ging der avisierte Engländer Checkit auch noch kurzfristig aus dem Rennen heraus.

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