Der König ist tot, es lebe der König. Das könnte man wohl getrost über den Preis vom Weihnachtsmann schreiben, das dritte Rennen des Dortmunder Sonntag-Renntages. Denn wer in dieser Prüfung mit einem Sieg von Upper King gerechnet hatte, der wurde denkbar bitter enttäuscht. Denn der Neunjährige, er scheint nun langsam doch die Rennen der letzten Wochen in den Knochen zu spüren. Oder die Gegner sind einfach eine Nummer zu groß für ihn geworden, für den König.
13 Längen, dann acht Längen, dann viereinhalb Längen und dann erst kam er, jener Upper King. Dann kam er, als Vierter. Vor ihm landeten Pappus, Ormonda und Major Healy. Und dieser Pappus, der Sieger des Rennens, der gab hier eine Vorstellung, die deutlichen Appetit macht auf mehr. Völlig ungefährdet steuerte Jockey Filip Minarik den Wallach aus dem Krefelder Hofer-Rennstall zum Sieg. Es war der erste Start für Pappus als Wallach, nach einigen Enttäuschungen entschloss man sich im Sommer zur Kastration. Pappus scheint das alles blendend überstanden zu haben, denn nach monatelanger Pause so mit den Gegnern umzuspringen, das ist schon ein Wort.
Und die Ziele für den Galopper aus dem Stall Nercee von Kevork Nercessian (lässt seine Pferde bei Hofer und bei Hubertus Fanelsa in Bremen trainieren) sind abgesteckt. Cagnes-sur-mer ruft, die Rennbahn ganz in der Nähe von Nizza. Pappus soll dort, so sind zumindest die Pläne, im Februar in die Fußstapfen von Aljaarif treten, der sich dort in dieser Saison den Grand Prix de la Riviera Cote d’Azur geschnappt hatte. Nun soll Pappus es für den Hofer-Stall richten. Die Generalprobe in Dortmund, die war jedenfalls vom Allerfeinsten.
