„Oktoberfest“ für Winnemark gegen starke Ausländer?

Im Hannoveraner Hauptrennen am Sonntag beim Oktoberfest-Renntag, dem garantiert stimmungsvollen vorletzten Renntag der Langenhagener Saison, ist, wie so oft auf der Neuen Bult, das Listenparkett für die „Ladys“ reserviert.

Im mit 25.000 Euro dotierten Großen Preis Jungheinrich Gabelstapler werden sich elf dreijährige und ältere Stuten über 2200 Meter um Listenlorbeer streiten, wobei die Dreijährigen mit sieben Kandidatinnen ganz klar in der Überzahl sind. Und eine dreijährige Teilnehmerin, die einen Volltreffer auf diesem Niveau längst verdient hätte, ist die Lando-Tochter Winnemark, die Peter Schiergen für das Gestüt Ebbesloh satteln wird. Dass sie reichlich Black Type im Tank hat, das bewies die Stute in dieser Saison mehrfach, obwohl sie oft genug, besonders bei ihrem Hamburger Gruppe-Auftritt, nicht mit Fortuna im Bunde war.

Fast immer, wenn in Deutschland Black Type zu vergeben ist, sind interessante ausländische Teilnehmerinnen in den Starterfeldern zu finden. Das ist am Sonntag in Hannover nicht anders. Von den drei Gaststuten scheint Al Reem aus dem Stall von Mikel Delzangles die härteste Widersacherin von Winnemark zu werden. Die wenig geprüfte Raven’s Pass-Tochter war zuletzt zweimal Vierte auf Listenniveau in Frankreich.

Doch von Winnemarks deutschen Gegnerinnen droht sicherlich auch Gefahr. Allen voran Gestüt Röttgens Damour, der ihr Betreuer Markus Klug Endkampfchancen zutraut. Ihre Sieg-Form aus dem Hamburger Auktionsrennen, allerdings über die Meile, gegen Drummer liest sich jedenfalls verdammt gut. Drei Stuten, die ihr Weltklasse-Pedigree bislang noch nicht wirklich auf dem grünen Rasen umsetzen konnten, sind die Dansili-Tochter Salve Estelle, die Dubawi-Tochter Amazona und Peter Schiegens Adlerflug-Schwester zum Gruppe I-Sieger Altano, Alandia. Allen drei Stuten wurden zu Beginn der Saison von ihren Betreuern Spätreife und Gruppe-Potential attestiert. Vielleicht platzt am Sonntag in Hannover bei den „Blaublütigen“ endlich der Black Type-Knoten.

Im zweiten Hauptrennen der Oktoberfest-Karte, die durch die Stars Verena Kerth und den Schüler-Darsteller im Kultfilm „Fack ju Göhte, Max von der Groeben, in zünftiger Tracht moderiert wird, gibt es deutlich mehr Geld als im Listenrennen zu verdienen. Entsprechend groß mit 13 Pferden ist der Andrang um die Siegbörse von 25.000 Euro im mit 52.000 Euro dotierten BBAG-Auktionsrennen über 2000 Meter. Trotz der schweren 58 Kilo, die Andreas Wöhlers Navigator zu schleppen hat, müsste er auf Grund seines zweiten Platzes im schweizerischen BBAG-Pendant zu Atreju, der danach eine ähnlich Aufgabe sogar mit 60 Kilo gewinnen konnte, in diesem Rennen das zu schlagende Pferd sein. Dahinter sind die Chancen breit gestreut, doch könnte Waky Sol aus dem Stall von Waldemar Hickst ein ernsthafter Herausforderer sein. Aber vielleicht sorgen auch die Leichtgewichte Königsland, Zenturie, Viva la Vita oder Darioush für eine Überraschung (Zum Langzeitmarkt).

Gleich zu Beginn der Veranstaltung bekommt übrigens der jüngste Jahrgang gleich zweimal die Chance, sich aus der Maidenklasse zu verabschieden. Zwei Rennen für die Youngster, das ist in der heutigen Zeit äußerst bemerkenswert. Der Rest der Karte wird geprägt durch interessanten Handicapsport für alle Klassen – im Sprinter-Ausgleich IV über 1400 gehen in der Wettchance des Tages 15 Teilnehmer an den Start, was die Viererwette nicht leichter macht – und zwei Maidenrennen für den Derbyjahrgang.

 

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