Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Als die meisten Augen auf der Galopprennbahn in Frankfurt auf Tareno und Street Poker geschaut haben, hat sich ein anderer klammheimlich innen an allen vorbeigemogelt und sich den Sieg im EuropaChampionat in Frankfurt geschnappt. Noroit und Christian Czachary fackelten nicht lange, als sich die Chance bot und machten mit den Gegnern kurzen Prozess. Ein Sensationssieg, der 120.000 Mark wert war. Das ist exakt die Siegprämie, die Helmut von Finck (hörte vom Ergebnis am Telefon in Deauville) für den Volltreffer überwiesen bekommt. Satte 267:10 notierte Noroit am Toto. Vier Rennen hatte er zuvor bestritten, dabei einen Sieg und einen dritten Platz erreicht und bescheidene 14.700 Mark verdient.
Das ist Vergangenheit, jetzt gelang dem von Wolfgang Figge in München trainierten Dreijährigen in dem erstmals in Frankfurt ausgetragenen EuropaChampionat der große Wurf. Hut ab vor dieser Leistung. Street Poker entschied das Duell der beiden Favoriten gegen Tareno für sich. Es war kein Duell um den Sieg, es war ein Duell um den zweiten Platz, dreieinhalb Längen hinter dem völlig souveränen Sieger in dem nach der Abmeldung von Peu a Peu auf sieben Starter geschrumpften Rennen.
Was auf Street Poker nicht gelang, schaffte Andreas Suborics im Rennen zuvor: mit Komago schnappte er sich nur einen halben Tag nach dem Triumph mit Silvano in Chicago auch in Frankfurt einen Sieg. Man will ja schließlich nicht aus der Übung kommen. Gestern Chicago, heute Frankfurt: die Welttournee des Jockeys ist schon eine tolle Nummer.