Norina – Junges Gestüt im spürbaren Aufwind

Auch wenn es bereits vor rund zwanzig Jahren gegründet wurde, so ist es in der Vollblutzucht immer noch legitim, wenn man immer noch von einem „jungen Gestüt“ spricht. Eins, das in letzter Zeit spürbar an Aufwind gewonnen hat, ist das Gestüt Norina. Benannt nach dem ersten Pferd, das man Ende der siebziger Jahre erwarb. Hinter dem Gestüt Norina verbirgt sich Emil Gerritzmann, Großgastronom in Frankfurt, Besitzer etlicher Hotels im In- und Ausland, spezialisiert auf Immobilien.

Aus einem Pferd wurde schnell zwei, drfei vier usw., schließlich bekam man sogar Lust auf die Vollblutzüchterei. Emil Gerritzmann, mittlerweile hoch betgat, erinnert sich: ,,Ferdi Leisten war in den ersten Jahren für mich der ständige Ansprechpartner, hat mir enorm viel geholfen und sicherlich auch dazu beigetragen, dass ich diesem tollen Hobby so richtig verfallen bin.“ So war Leisten auch derjenige, der Emil Gerritzmann Anfang der achtziger Jahre einen einstigen Aussiedlerhof mit angrenzenden weitläufigen Koppeln anbot.

Schnell wurde das Gestüt Norina aus der Taufe gehoben, seitdem werden dort Rennpferde gezüchtet, und keine schlechten. Viele gute Handicappferde waren in den Norina-Farben im letzten Jahrzehnt erfolgreich, vor allem der Seriensieger Unhold sollte genannt sein. Sein bislang schönsten Sieg, so Gestüt Norinas Besitzer, sei der von Uno Dancer gewesen. Unter Mark Rimmer und trainiert von Andreas Löwe schnappte sich der Hengst die Horster Chance der Zweijährigen, 60 000 Mark war damals noch die üppige Siegbörse.

Auf höherem Parkett ging es weiter, Wellesiana platzierte sich 1997 im Mülheimer Las Vegas-Slenderella-Rennen, die Siegerin Borgia stieg bekanntlich zur Derby-Heldin auf. Ein Jahr später lief die gute Una Kasala auf Platz vier im Düsseldorfer Henkel-Rennen.

Doch der große Durchbruch, der kam im letzten Jahr, als Gestüt Norinas Stingray im Deutschen St. Leger auf Platz hinter dem englischen Gast Fair Question über die Linie kam. Emil Gerritzmann: „Der Hengst war um die Derbyzeit verschleimt, er hätte ganz sicherlich in Hamburg ein ernstes Wort mitgesprochen. Zu Beginn dieser Saison trennte man sich vom bislang besten Hengst, der in Norina aufwuchs. Man habe lange überlegt, doch der Preis habe letzten Endes so richtig gestimmt. In neuen Farben gewann Stingray auf Anhieb, lief dann im Iffezheimer Betty Barcley-Rennen auf Platz zwei.

Neben Stingray ist auch der Topdreijährige Well Chief ein weiteres aktuelles Aushängeschild für die Zuchtstätte aus dem Taunus. Der Night Shift-Sohn gewann in toller Manier den Grossen Preis der Dortmunder Stadtsparkasse, platzierte sich auf Listen-Eebene auch in Mailand. Aus dem Derby wurde er gestrichen, weil sein Betreuer Ralf Suerland der Meinung ist, dass er nicht stehen kann. „Es war seine Entscheidung, ich bin nicht gefragt worden. Aber ich denke, sie war richtig“, gibt Well Chiefs Besitzer zu verstehen. Erstmals ist das Gestüt Norina auch auf der BBAG-Jährlingsauktion vertreten. Natürlich auch mit einem Halbbruder von Stingray.

Eine ausführliche Norina-Story lesen sie in der nächsten Vollblut, die im August erscheinen wird.

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