Nicarons gro?e Nagelprobe gegen den englischen Crack

An den ersten Juli-Sonntag des Jahres 2005 wird sich Trainer Horst Steinmetz sein ganzes Leben lang erinnern. Es war der Glückstag schlechthin für den in Neuss ansässigen Coach, der seit so vielen Jahren mit bemerkenswertem Erfolg agiert. Doch der Derbysieg mit Nicaron war etwas besonderes, einzigartig in all dieser Zeit.

Am Sonntag meldet sich Nicaron im Rheinland-Pokal der Sparkasse KöelnBonn zurück. Das Gruppe I-Sommer-Highlight in Köln, dotiert mit 155.000 Euro über die Derby-Distanz von 2400 Metern, ist die endgültige Nagelprobe für den Horn-Helden.

Neben dem Schlenderhaner Königstiger (Andreas Suborics) stellt sich Nicaron (wieder mit seinem Siegreiter Davy Bonilla) den älteren Cracks zum Kräftemessen.

Zuversichtlich wirkt seine Mannschaft, zumal die Regenfälle der vergangenen Tage „Wasser auf die Mühlen“ von Nicaron waren. „Es geht Nicaron sehr gut“, berichtet Steinmetz am Tag der Starterangabe. „Der Boden wird passen, wenn das Wetter so bleibt. Es läuft alles nach Plan.“

Nicaron könnte dort anknüpfen, wo Dai Jin 2003 aufgehört hat. Damals setzte sich der Derbysieger in Köln ebenfalls durch. Vor einem Jahr war Shirocco im Weidenpescher Park nicht mit von der Partie, sein runner-up Malinas kam als heißer Favorit jedoch über den dritten Rang nicht hinaus, als Albanova den Sieg nach England entführte.

Erneut greift der Fährhofer ins Geschehen ein, will beim zweiten Jahresstart mehr zeigen, als beim Saisondebut im Idee-Hansa-Preis, als er zudem angaloppiert wurde. Unter William Mongil ist der Hengst eine von zwei Waffen von Trainer Peter Schiergen, der auch Königstiger sattelt.

Der stärkste heimische Rivale könnte für Nicaron der doppelt so alte Simonas (Eduardo Pedroza) sein, eine mehr als solide Größe in unseren Grand Prix-Rennen.

Senex (Andrasch Starke) und Expensive Dream (Alexander Pietsch) landeten als Fünfter bzw. Sechster damals schon hinter Simonas. Im Lager von Senex hofft man auf eine Wetterberuhigung.

Nicht auslassen darf man Darsalam (Terry Hellier), den Dauer-Gast aus Tschechien, auch wenn der Gewinner des letztjährigen Legers und Sieger des Betty-Barclay-Rennens zuletzt in seiner Heimat eine unerwartete Niederlage bezog.

Warm anziehen müssen sich die heimischen Vertreter allerdings, wollen sie Bandari (Richard Hills) schlagen, den Mark Johnston (Foto) in die Domstadt beordert. Der sechsfache Gruppesieger (dreimal Gruppe II, dreimal Gruppe III) scheint nach einer kleinen Durststrecke so gut wie nie zuvor. Mit Gamut, Powerscourt und Doyen ließ er jüngst in den Hardwicke Stakes in York nicht weniger als drei Gruppe I-Gewinner hinter sich. Sicherlich wird er ein echter Prüfstein für Nicaron & Co. sein.

Wer am Sonntag auf die Bahn hinauskommt, bekommt großen Sport angeboten. In der Silbernen Peitsche der Sparkasse KoelnBonn treffen zwölf Sprinter auf Listen-Level aufeinander. Ebenfalls ein rundes Dutzend Kandidaten rückt im Preis der Provinzial Rheinland Versicherung (Ausgleich I) in die Boxen ein. Mit zehn Prüfungen ist es eine umfangreiche Karte geworden. WDR Fernsehen überträgt das Highlight live von 15.55 Uhr bis 16.25 Uhr. Kommentator ist Rene Alles.

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