Die Vorstellung gleicht einem Albtraum: Eine Woche lange keine Rennen mehr in Deutschland. In dieser Woche schien dieses Szenario kurz Realität zu werden. Dortmund hatte mit dem Sonntag (zum wiederholten Male) einen Renntag plötzlich abgesagt, der ursprünglich vorgesehene Samstag in Neuss stand ohnehin nicht mehr zur Debatte.
Doch auf Neuss ist auch diesmal Verlass. Auch aus Solidarität mit den Aktiven, die dem Dortmunder Vorgehen in zunehmendem Maße kritisch gegenüberstehen, übernahm man am Hessentor den Sonntag, kann inklusive Elementen der ursprünglichen Samstagskarte bzw. des Dortmunder Programms zehn pralle Rennen anbieten.
Und es handelt sich um ein sportliches Angebot, das sich wahrlich sehen lassen kann. Wie wichtig diese Prüfungen für die Beteiligten sind, zeigt allein schon die Tatsache, dass man zehn Rennen zusammenbekam.
Und wie man längst weiß, hat man sich in Sachen Ausschreibung wieder einiges einfallen lassen, um auch jede Menge Pferde besseren Zuschnitts ansprechen zu können.
Mit einiger Spannung wird zum Beispiel der Preis der Sport-Welt erwartet, ein mit 3500 Euro ausgestattetes Altersgewichtsrennen für vierjährige und ältere Pferde, die seit 1.6.2003 auf der Sandbahn nicht insgesamt 13.000 Euro gewonnen haben.
Einer der Sieganwärter ist sicher Blueberry Forest aus dem Leipziger Stall von Peter Hirschberger, der vor einer Woche doch ziemlich niedergeschlagen wirkte, als der Sechsjährige von Jozef Bojko einen Tick zu spät ins Treffen geführt wurde und so den Holländer Dounyapour nicht mehr ganz erreichte. Erneut erhält Bojko die Chance, muss dazu einige interessante Gegner schlagen.
Da wäre in erster Linie Sapienti zu nennen, der Ende Dezember die Konkurrenz regelrecht deklassierte. Erstaunliche 19 Längen legte er zwischen sich und die Konkurrenz, wird mit William Mongil sicher jede Menge Vertrauen genießen.
Das andere Ass heißt Pappus (Jean-PIerre Carvalho), auf Sand seit Jahren ein Könner. Die Pause seit seinem Start am 3. Oktober auf Gruppe-Ebene sollte kein Hindernis darstellen.
Im zweiten Altersgewichtsrennen, dem Preis der Rheinwiesen über die Distanz von 1500 Metern, versucht Magic Grey endlich den längst überfälligen Treffer zu landen. Der OneXtwo-Schimmel ist keinem Geringeren als Jimmy Quinn (Foto) anvertraut, der auch im weiteren Programm zum Einsatz kommt.
Sein Abstecher nach Hong Kong fiel mit drei Siegen und einer Gewinnsumme von knapp 2 Millionen HK-Dollar nicht ganz so stark aus wie erhofft. Inzwischen ist er wieder in seine Heimat England zurückgekehrt, wurde nun vom Springer-Team für die Veranstaltung in Neuss gebucht.
Interessant: Andreas Suborics verabschiedet sich mit mehreren Engagements für einige Monate, wird nächste Woche nach Japan aufbrechen.











