Auch Naturgesetze können einmal nicht in Kraft treten. Eigentlich sind Nachkommen des früheren Japan Cup-Siegers Lando prädestiniert für guten Boden. Das dachten sich wohl auch die meisten Besucher der Rennen am Samstag in Iffezheim. Denn trotz ausgezeichneter Form – sie hatte zuletzt ein Listenrennen in Hannover in totem Rennen gewonnen – stand die Fünfjährige 119:10 am Totalisator.
Im Preis der Hotellerie, dem mit 30.000 Euro ausgestatteten zweiten Listenrennen des Nachmittages für die älteren Ladies über 2200 Meter, strafte Daytona alle Skeptiker Lügen.
Denn trotz der schon recht aufgeweichten Bahn – die meisten Jockeys orientierten sich zur Außenseite hin – gelang Daytona der nöchste Coup. Torsten Mundry entschädigte sich für seine falsche Wahl im Festa-Rennen mit einem starken Ritt, entlockte der Lando-Lady so starke Reserven, dass auch die Mäder-Stute Cliffrose, die den Sieg mit Terry Hellier schon vor Augen hatte, passen musste.
Mit eineinviertel Längen schaffte Daytona den zweiten Tages-Listen-Coup für das Gestüt Ittlingen. ‚Wir hatten überlegt, ob wir sie bei diesem Boden überhaupt laufen lassen sollen, jetzt war die Entscheidung doch richtig‘, freute sich Mitbesitzer Manfred Ostermann (Foto), der wie Trainer Peter Rau diesen Doppelschlag genießen konnte.
‚Ab der 1500 Meter-Marke hat sich das Rennen sehr gut für uns entwickelt, nachdem ich zuvor Bedenken wegen des Untergrunds hatte‘, berichtete Torsten Mundry.
Auch im Lager von Cliffrose war man sehr zufrieden. ‚Sie hatte nach einer Zerrung lange gebraucht, wir hatten immer eine hohe Meinung von ihr‘, sagte Besitzer Philipp Graf von Stauffenberg.
Die Schweizerin Soul of Magic (Tony Castanheira) erkämpfte sich Rang drei gegen Koffibini, so dass die Dreierwette auf 27.817:10 Euro schnellte.
Von den hochgewetteten Wellola (Hans Blume: ‚Sie braucht es noch weicher und weiter‘), Anatola und Rock the Casbah ging bald keine Gefahr mehr aus.
Nach anfänglichen Regenschauern hellte es am Samstag an der Oos doch merklich auf, was der Staimmung bei den 10.548 Euro (Vorjahr: 12.300) sehr gut tat. In den acht Prüfungen flossen 866.018 Euro in die Kassen (2005 waren es 895.960 Euro gewesen). Der Schnitt pro Rennen sank leicht von 111.995 Euro auf 108.252,25 Euro, womit man sicher leben kann.