Ihm eilte ein Ruf wie ein Donnerhall voraus. Er galt als das beste Ding des Kölner Sonntag-Renntages und konnte nach Arbeitsleistungen auch nicht zu schlagen sein. Am Ende traf all dies auf den Zweijährigen Hengst Chan Chan zu. Der in den gelb-blauen Rennfarben von Georg Baron von Ullmann gestartete Spinning World-Sohn siegte im Oppenheim-Rennen auf der Heimatbahn. Zu Hause ist Chan Chan im Asterblüte-Stall von Peter Schiergen, dessen Stalljockey Jimmy Quinn sich als Erfolgsreiter verantwortlich zeigte.
Bei seinem Listenerfolg musste der Schwarze aber mehr kämpfen, als man wohl erwartet hatte. Die ganze Gerade herunter lieferte er sich ein heißes Duell (passend zum Wetter, in Köln war es über 30 Grad) mit der Stute Medina. Deren Mutter ist immerhin Schwester des Gruppe I-Siegers Owington. Am Ende verwies er diese mit Kopf-Vorteil auf den zweiten Platz, das Foto hatte entschieden. „Die Vorstellung war in Ordnung und wir sind zufrieden. Man hat gesehen, dass er nicht ganz so früh vorne sein darf. Als er in Front gezogen ist, hat er kurz gestoppt. Das zeigt, dass er noch ein wenig grün ist“, so Trainer Peter Schiergen nach dem Rennen.
Auch Medinas Trainer Christian von der Recke war mit dem zweiten Rang zufrieden: „Dafür, dass der Sieger ein solch gutes Pferd sein soll, ist sie super gelaufen. Sie musste eine Woche aussetzen und hat sich sehr lange gewehrt. Das war schon eine Riesen-Leistung. Als nächstes könnte sie in dem Grupperennen in Baden-Baden oder in einer einfacheren Prüfung laufen.“
20.000 DM Siegprämie gingen nach 1 Minute und 19 Sekunden (Jimmy Quinn: „Das ist eine sehr gute Zeit“) an das Team um Chan Chan. Das dritte Geld hinter Medina wurde an Salango vor Lady Dash vergeben. Chan Chan trat das Erbe von Del La Rosa an, der im letzten Jahr das Kölner Zweijährigen-Rennen gewonnen hatte. Den Hengst wird man als nächstes im Maurice Lacroix-Rennen in Baden-Baden sehen. Und dann bleiben auch die Middle Park Stakes weiterhin ein Thema. Auf die Frage, ob Chan Chan ein Pferd für England wäre, antwortete Jockey Jimmy Quinn: „Er ist noch ein Baby und wird sich weiter steigern. Er hätte heute mit mehreren Längen gewonnen, wenn er nicht so grün gewesen wäre. Ich will ihn jetzt erst einmal in Baden-Baden sehen. Aber er könnte gut genug für England sein.“