Am 07. Juni um 16:08 Uhr bebte ganz Turfdeutschland. Endlich hatte es wieder einmal auf englischem Gruppe I-Parkett geklappt, endlich hatte wieder einmal ein hierzulande traininerter Vollblüter in der Galopper-Champions-League zugeschlagen. Boreals Erfolg im Coronation Cup ist nun aber längst Geschichte.
Im Team des Ammerländers blickt man bereits zu neuen Ufern, hat die King George and Queen Elizabeth Stakes fest im Visier. Am Samstag in einer Woche öffnen sich die Super-Boxen auf der Super-Bahn. Ganz Deutschland wird nach Ascot blicken, dem Derbysisger von 2001 wieder die Daumen drücken.
Doch wer wird den Java Gold-Sohn in dem Gruppe I-Rennen steuern? Eine Frage, die sich nach den letzten Auftritten des Vierjährigen eigentlich gar nicht stellen würde, wäre da nicht der Guineas-Crack Golan und hätte dieser nicht eine exquisite Arbeit auf den Trainingsrasen von Sir Michael Stoute gelegt.
Reitet Kieren Fallon nun Golan (es könnte sein, dass er muss!) oder Boreal? Selbst die englische Presse will diese Frage aktuell noch nicht beantworten. Glaubt man englischen Buchmachern, sind Golans Chancen sogar größer, den ‚George-Titel‘ zu holen. Während Boreal zu einem Kurs von 12/1 angeboten wird, offerieren die Bookies von der Insel auf einen Golan-Sieg nur 8/1.
Doch Trainer Peter Schiergen gibt Entwarnung: ‚Ich rechne fest damit, dass Kieren Fallon Boreal reiten wird. Er ist fest für den Ritt auf Boreal gebucht, ist auch nach wie vor der Meinung, dass das Rennen gut für Boreal passt.‘
Das Erfolgsteam aus Epsom, es ist steht also offensichtlich zum nächsten Super-Coup bereit. Doch die King George, sie werden ein Gang durch die Galopper-Hölle. Denn die Godolphin-Flotte von Sheikh Mohammed schickt den vielleicht besten Gras-Galopper der Welt ins Rennen.
‚Das zu schlagende Pferd wird sicher Sakhee sein. Wenn er seine Form aus dem Prix de l`Arc de Triomphe einstellt, wird es schwer werden, dieses Pferd zu besiegen. Aber wir werden es versuchen‘, so Schiergen über einen der beiden Cracks der blauen Staffel.
Denn diese könnten mit Grandera einen weiteren Super-Star auf die 2400 Meter-Reise schicken (noch ist nicht entschieden, ob die Godolphin-Galopper beide laufen). Zwei Gruppe I-Titel hat dieser Grandera bereits in der Saison 2002 eingeheimst, will dieses Jahr ein ernstes Wörtchen um den WM-Titel mitsprechen und in Ascot die nächsten Punkte auf sein Series-Konto galoppieren.
Der aktuelle englische Wettmarkt für das Rennen: 13/8 Sakhee, 7/4 Grandera, 8/1 Golan, 12/1 Boreal, Nayef, 14/1 Aquarelliste, 16/1 High Pitched, Quarter Moon, Storming Home, 20/1 Equerry, Millenary, 25/1