Morshdi zu stark für deutsche Cracks: Sieg vor Boreal

Im 129. Großen Preis von Baden-Baden hat es für die deutschen Vertreter leider nicht ganz gereicht. Den deutschen Pferden um Boreal und Co. gelang es nicht, das World Series Rennen im Land zu halten. Zu stark war der englische Gast Morshi, der an der Außenseite an Sabiango und Boreal vorbeiflog, um am Ende nach Kampf mit 1 1/4 Längen Vorspung zu gewinnen. Der Sieger des UAE 129. Großen Preises von Baden ist ein Dreijähriger, der zuvor im Italienischen Derby siegte und auch im Irischen Derby mit einem zweiten Platz zu Galileo eine Riesen-Form zeigte. 2:31.27 Minuten brauchte der Hengst, um die 2400 Meter-Distanz zu bewältigen. Eine Quote von 55:10 brachte Morshdi am Toto. Im Sattel des Pferdes trug Philip Robinson den Dress der Darley Stud. ‚Seit zwei Wochen hat Morshdi wieder richtig gut gearbeitet und ich hatte wieder richtig Mut. Jetzt könnte Morshdi im Arc starten, wenn er dort nicht läuft, wird er in diesem Jahr nicht mehr starten‘, so Trainer Michael Jarvis. ‚Das Rennen war sehr langsam und ich mußte mein Pferd sehr früh in die Partie bringen. 200 Meter vor dem Ziel wußte ich, dass wir die anderen abwehren können‘, so ein glücklicher Jockey nach dem Gruppe I-Rennen.

Von den deutschen Galoppern zog sich Derbysieger Boreal (300.000 DM für Platz zwei) am besten aus der Affäre. Der Ehrenplatz für den Ammerländer Hengst. ‚Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden. Wir hatten eine gute Position und der Jockey hat seinen Job sehr gut gemacht‘, erläuterte Trainer Peter Schiergen unmittelbar nach dem Rennen. Auf die Frage, ob Boreal nun gezeigt hätte, die Nummer 1 im Jahrgang zu sein, antwortet Schiergen: ‚Noch steht es zwei zu eins für Sabiango.‘ Doch dabei schmunzelt Schiergen. Und sein Grinsen zeigt, welcher Meinung er ist. Reisefuttermeister Gregor Axler kam mit Boreal am Zügel erhobenen Hauptes in den Absattelring und tönte: ‚Und wer ist nun der beste Dreijährige? Das haben wir doch heute gesehen.‘ Wo es für Boreal weitergeht, ist noch unklar. Ob der Ammerländer Hengst eine Nachnennung für den Arc erhält, ist laut seinem Besitzer Dietrich von Boetticher eher fraglich. John Reid, der wieder eigens für dieses Rennen aus Irland eingeflogen wurde, war sich sicher, dass sich Boreal weiter steigern wird: ‚Er ist heute besser gewesen als in Hamburg. Jedesmal, wenn ich ihn reite, ist er einen Tick besser und er wird sich weiter steigern.‘

1 1/2 Längen hinter Boreal kam Sabiango (150.000 DM für Rang drei) ins Ziel. Unter Andreas Suborics galoppierte Fährhofs Aushängeschild immer in vorderer Linie und schritt zeitig zum Angriff. Diesen konnte Silvanos kleiner Bruder aber nicht durchstehen, kämpfte aber tapfer Paolini nieder. ‚Ich bin nicht enttäuscht, denn er hat gut gekämpft. Ihm fehlt einfach noch ein bißchen Spritzigkeit und das Rennen hätte für ihn ruhig ein wenig schneller sein dürfen‘, so Jockey Andreas Suborics. Trainer Andreas Wöhler sah die Lage ähnlich und verriet zugleich auch, dass man Sabiango in diesem Jahr nicht mehr am Start sehen werde. Auch Besitzer Dr. Andreas Jocobs war mit der Vorstellung des Hengstes zufrieden: ‚Natürlich wäre ich gerne ein wenig weiter vorne gewesen, aber er ist gut gelaufen. Ich glaube, Boreal und er sind gleich gut und ich bin mir sicher, dass sich Sabiango im nächsten Jahr noch weiter steigern wird.‘

Auf dem vierten Rang endete der zweifache Gruppe I-Sieger Paolini. ‚Der Rennverlauf war ideal. Unterwegs war Paolini ein bißchen fleissig, aber als es in die Gerade ging, hatte ich ein sehr gutes Gefühl und dachte, ich könnte gewinnen. Der Boden war mit Sicherheit an der Grenze und schnelleres Geläuf wäre besser gewesen‘, erläutert Jockey Andreas Boschert nach dem vierten Lauf der Emirates World Series. Für Paolini könnte es nun im Canadian International weitergehen.

28.500 Zuschauer sahen bei strahlendem Sonnenschein den Münchener Passimo als fünften die Emirates-Linie passieren. 25.000 DM gab es für diese Vorstellung. Bis zum zehnten Platz konnten sich weitere fünf Pferde über eine Börse von 25.000 DM freuen. Sechster wurde Aeskulap unter dem Champion Andrasch Starke. Dieser hatte Mitte der Geraden einen sehr guten Moment. Platz sieben war es am Ende für den Ittlinger Krombacher vor Near Honor, Bonvivant und Foreman. Außer Spesen nichts gewesen galt im Großen Preis für Onaldo und die Scheich-Stute Earlene. Der Wettumsatz des Rennens ging gegenüber dem Vorjahr um fast 20% auf knapp über eine Million Mark zurück. Über eine Million konnte sich auch das Besitzerteam von Morshdi freuen, Sieger im 129. Großen Preis von Baden: das Darley Stud der Maktoum-Scheichs aus Dubai.

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