Es ist so etwas wie ein Neubeginn an diesem Samstag auf den Passendorfer Wiesen. Ein neuer Verein, neue Verantwortliche und viel Neues auch auf der Rennbahn selbst. Die Rennbahn in Halle an der Saale erlebt eine Art „Wiedereröffnung“, nachdem ihre Zukunft noch vor wenigen Monaten ziemlich im Dunkeln lag.
Es waren letztlich die Menschen vor Ort, die angepackt haben, um der Bahn nach den verheerenden Überschwemmungen im Winter ein neues Gesicht zu geben, es waren Sponsoren, Geldgeber und auch die Stadt Halle, die den Turf in der Stadt gerettet haben. In nicht unbedingt aufregenden Zeiten für den Rennsport mehr als ein Hoffnungsschimmer, denn für die nächsten Monate und Jahre haben sich die Hallenser einiges vorgenommen.
Klaus Düchting, Präsident des Rennclub Halle (Saale), beruflich als Chef der örtlichen Karstadt-Niederlassung engagiert, hatte sich in den letzten Tagen extra Urlaub genommen, „damit auf der Rennbahn auch alles in Ordnung geht.“
Gerade durch seinen persönlichen Einsatz ist es gelungen, neue Sponsoren zu gewinnen, und auf dem kleinen Dienstweg ist dann auch so manche Sache auf der Bahn geregelt worden.
„Wir sind zeitlich voll im Plan“, erklärte Düchting am Mittwoch, „hier und da ist noch einiges zu machen, eine Bande anzubringen, ein Loch zu stopfen, aber am Samstag wird sich alles bestens präsentieren. Wir hoffen natürlich auf gutes Wetter, doch geht der Regen oft an Halle vorbei. Wir wären gar nicht so böse, wenn es noch einmal regnen würde, denn etwas Wasser könnte die Bahn noch gebrauchen.“
Es ist der erste von zwei Renntagen in dieser Saison, am 31. Oktober wird das Auktionsrennen gelaufen, am Reformationstag ist man Alleinveranstalter in Deutschland.
Acht Rennen werde am Samstag gelaufen, eine Teilung hätte man theoretisch durchführen können, „doch hatten wir für ein weiteres Rennen keinen Sponsor“, so Düchting, „zu Anfang wollte ich das nicht riskieren.“
Zwei Ausgleiche II stehen sportlich im Mittelpunkt, wobei der Grosse Preis des Gestüts Röttgen mit zwölf Pferden ganz ausgezeichnet zusammengekommen ist. Frische Sieger wie Lawerenz und Pharloc treffen auf Konkurrenten wie Starlet of Fortune, King of Color und Harry Potter, die mit guter Form anreisen.
Sieben Teilnehmer laufen im Großen Preis der Romonta, in dem man sich sicher den einen oder anderen Starter mehr gewünscht hätte. Hier sollten Maxxwell, Power Unit, Starla und Lord die besten Aussichten haben.
Als besondere Ehre sehen es die Hallenser an, dass Championjockey Andreas Suborics am Samstag vor Ort sein wird. Insbesondere für Trainer Dr. Andreas Bolte wird er mehrere Male aussichtsreich in den Sattel steigen.