Mega-Nennung: Next Desert vs Godolphins Superstars?

Fast genau auf den Tag ein Jahr nachdem der Ammer-länder Boreal in Epsom deutsche Turfgeschichte schrieb, als er als erster in Deutschland gezogener Hengst nach 2 Minuten und 45 Sekunden ein Gruppe I-Rennen in England gewann, könnte sich im Coronation Cup 2003 wieder ein deutscher Derbysieger an der 2400-Meter-Startstelle einfinden.

Denn unter den 42 Nennungen, die auf der Insel für das Prestigerennen am 6. Juni einflatterten, findet sich auch der Name des Wittekindshofers Next Desert. Der Vierjährige hat seit dem überlegenen Triumph im Blauen Band bekanntlich pausieren müssen, gesundheitlich war mit dem Desert Style-Sohn nicht alles glatt gelaufen.

Doch das gehört längst der Vergangenheit an, im Stall von Andreas Schütz hört man aktuell nur Gutes über den Erstling der Diana-Siegerin Night Petticoat.

Interessant: Mit dem früheren Ullmann-Hengst Tareno ist noch ein ehemaliges deutsches Pferd unter Order, wird jetzt von Jeremy Noseda vorbereitet.

Ob Next Desert allerdings tatsächlich Anfang Juni die Reise über den Kanal antreten wird, um Boreal in England zu beerben, bleibt zunächst ein Geheimnis seines Trainer Andreas Schütz. Doch wird dieser seinen Paradegalopper sicher nicht ohne Grund für das Prestige-Rennen, den ersten Lauf der neugeschaffenen BHB’s Summer Triple Crown, eingeschrieben haben.

Mit Storming Home und Zindabad schlug der von Champion Coach Peter Schiergen trainierte Boreal vor Jahresfrist bekanntlich Gruppe I-Sieger, doch hatte es der Java Gold-Nachkomme sicher nicht mit dem stärksten Coronation Cup-Feld der letzten Jahre zu tun.

Das könnte im Falle von Next Desert nun anders sein. Ganz anders. Denn wer einen Blick auf die Nennungsliste für das mit 260.000 Euro für den Sieger ausgestattete Rennen wirft, der kommt aus dem Staunen kaum mehr raus. Die absolute Crème de la Crème der Vierbeiner ist vertreten, es fehlt kaum ein Name aus der Eliteliga der älteren europäischen Galopper.

Alleine 11 Godolphin-Kracher haben rein theoretisch noch die Chance, den 98. Gruppe I-Sieg für ihren Trainer Saeed Bin Suroor einzufahren. Angeführt wird die Liste von einem der besten 2400 Meter-Pferde der Welt überhaupt. Der Arc-Runner Up-Sulamani hat sich für die Mohammed-Flotte bereits bei seinem ersten Start für die Blue Boys als gutes Investment erwiesen, siegte beim Saisonauftakt im Dubai Sheema Classic in Bahnrekord-Zeit.

Zweimal hat das Godolphin-Imperium bereits seinen Stempel auf den Coronation Cup gedrückt, im Jahr 1999 (Daylami) und 2001 (Mutafaweq) wurde nach dem Rennen der Dettori-Jump zelebriert. Neben Sulamani ist nun auch der Weltmeister Grandera (gewann 2002 drei Gruppe I-Rennen) mit einer Startberechtigung für das Rennen auf Englands Derbybahn versehen worden.

Der irische St. Leger-Zweite Pugin, der Arc-Vierte Califet, der Derbyfünfte Fight Your Corner, Hoghdown, Highest, Mamool (Starter im Deutschen Derby), Milstreet, Narrative und Sights On Gold komplettieren die Dubai-Mannschaft.

Natürlich steht Aidan O’Brien seinem Kollegen Bin Suroor qualitativ nicht nach, hat die beiden Erstplazierten des Englischen Derbys, High Chaparral und Hawk Wing, für das Rennen genannt, will im Sommer seinen ersten Sieg im Coronation Cup überhaupt feiern. Dieses Vorhaben könnte auch von Milan, der nach einer Verletzungspause wieder auf dem Weg zurück zu alten Großtaten ist, dem Guadalupe-Bezwinger Black Sam Bellamy oder Pacemaker Ice Dancer erreicht werden.

Mit Yavana’s Pace hat das unvergleichliche Turf-Urgestein aus dem Lot von Trainer Mark Johnston eine Nennung erhalten. Der jetzt Elfjährige avancierte im letzten Jahr bekanntlich zum ältesten Gruppe I-Sieger überhaupt. Johnston ist auch für den Leger-Dritten Bandari und den Vorjahresdritten Zindabad verantwortlich.

Der italienische Derbysieger Rakti, die von Sir Michael Stoute trainierte Weinstock-Stute Islington und der Dubai World-Cup Dritte Nayef sind weitere Pferde der Kracher-Nennungsliste des Vodaphone Coronation Cup.

Neben Deutschland, Italien, Irland und England melden auch die Franzosen berechtigte Chancen an, den Titel zu erobern. Ganze fünf Mal hat Frankreichs Abo-Champion Andre Fabre das Rennen bereits gewonnen, sattelte zuletzt im Jahr 1996 erfolgreich Swain. In diesem Jahr könnte Fabre Polish Summer und die Oaks-Zweite Dance Routine aufbieten.

Ellie Lellouche hat die Prix de Diane-Siegerin Bright Sky gemeldet und Eric Libaud hofft, mit Ange Gabriel die Dubai-Niederlage gegen Sulamani auszubügeln, wird mit dem höchsteingestuften Hengst Frankreichs über den Coronation Cup die King George und dann den Prix de l’Arc de Triomphe ansteuern.

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