Es ist eines der wichtigsten Meilenrennen des Kontinents, vielleicht sogar eine der wichtigsten 1600-Meter-Prüfungen der Welt. Und der Prix Jacques le Marois steht am kommenden Sonntag auch ganz in deutschem Interesse, schicken doch Andreas Schütz und Ralf Suerland die aktuell besten deutschen Meilenpferde in das Gruppe I-Rennen. In dem mit insgesamt 2.625.000 Francs dotierten Rennen (allein eine halbe Million Mark winkt dem Sieger) treffen die beiden deutschen Pferde aber auf internationale Top-Gegner. Noch sind 13 Pferde für das Examen startberechtigt. Alle bis auf Proudwings vertreten den Derbyjahrgang, sind damit drei Jahre alt. Die Überraschungs-siegerin aus Newmarket trägt mit 57,5 Kilo Höchstgewicht. Royal Dragon startet mit Andrasch Starke im Sattel mit 56,5 Kilo.
Frankie Dettori will für die blaue Godolphin-Flotte den Hattrick in dem Mega-Event schaffen. Vor zwei Jahren siegte Ausnahmegalopper Dubai Millennium, im letzten Jahr der Fuchs Muhtathir. In diesem Jahr tritt Noverre (startet nur bei gutem Boden und würde bei weichem Geläuf zurückgezogen) an, um den Sieg für die Scheichs zu erzielen. Der Hengst siegte zuletzt in Ascot in den Sussex-Stakes auf Gruppe I-Parkett. Damals zweitplatziert endete No Excuss Needed. Und auch dieser ist für Sonntag vorgesehen. Auch bei ihm gilt allerdings, dass er nur startet, wenn der Boden gut ist. Für das Wochenende sind in Deauville Regenschauer vorrausgesagt. Petrus könnte somit zwei Gegner der deutschen Pferde eliminieren und zudem für Jubel im Proudwings-Lager sorgen. Die Stute bevorzugt es eindeutig weich unter den Hufen.
Chichicastenango ist immerhin Runner-Up des französischen Derbys und genauso ernst zu nehmen wie die von Andre Fabre trainierten Vahorimix und Banks Hill. Aidan O`Brien (der erst letztes Wochenende wieder zwei Gruppe I-Siege feierte) könnte Bonnard satteln. Kouroun, Munir, Tamburlaine (läuft nur bei weichem Boden) und die beiden Stuten Amonita und Lethlas Lady komplettieren das Feld.
Wollen Royal Dragon oder Proudwings Lirung, der das Rennen 1985 gewann, beerben, wird eine Überform verlangt. Beide stehen vor der mit Abstand schwersten Aufgabe ihrer Karriere und können in der Meilen-Hölle von Deauville (das Rennen wird auf gerader Bahn ausgetragen) wohl nur überraschen. Am Sonntag Nachmittag heißt es Daumen drücken für das deutsche Doppel.
