Es gehört zu Köln wie Dom und Rhein – das Europa-Meeting rund um das letzte Gruppe I-Rennen der Saison im Weidenpescher Park. Zwei Tage Spitzensport mit dem Preis von Europa als ultimativem Highlight erwarten die Turffreunde.
Gleich drei Gruppe-Rennen gehen an den beiden Tagen über die Bühne. Und schon 24 Stunden vor dem Event mit Mamool, Next Desert & Co. rüstet man sich für den 76. Deutschen Stutenpreis (50.000 Euro).
Das aus Hannover importierte Gruppe III-Rennen über die Strecke von 2400 Metern endete vor einem Jahr mit einer packenden Kampfpartie, aus der die von Andreas Wöhler trainierte Fährhoferin Divisa mit William Mongil mit großem Endspurt als Siegerin hervorging.
Bereits wie die Siegerin hatte ihre Zuchtgefährtin Casanga (nun mit Andreas Suborics) ausgesehen, die auch als Vierjährige nicht das Geringste von ihrem Format eingebüßt hat, zuletzt im Bremer Stutenpreis nur hinter Royal Fantasy landete, die diesmal nicht mit von der Partie ist.
Favoritin könnte allerdings Fleurie Domaine (Jean-Pierre Carvalho) werden. Die Unfuwain-Tochter des Düsseldorfer Kaufmanns Guido Schmitt, im Frühjahr hier schon die Bezwingerin von Aolus im Grand Prix Aufgalopp, präsentierte sich trotz einer längeren Abstinenz im Badener Sparkassen-Preis in Top-Verfassung, musste lediglich Diamante, Picotee und Longridge den Vortritt lassen. Man hatte auch lange ein Auge auf den Preis von Europa geworfen, zieht aber nun doch die leichtere Aufgabe vor.
Saldenschwinge-Lysuna-Lüttje Lage – so lautete die Dreierwette im Hamburger Gabelstapler-Preis (Casanga wurde damals Fünfte). Viel scheinen sich diese Ladies nicht zu geben. Die Wittekindshoferin enttäuschte zuletzt in Iffezheim (hinter Fleurie Domaine), dürfte dabei aber kaum ihr wahres Gesicht gezeigt haben.
Vor allem auf durchlässigem Boden ist Saldenschwinge hier mit Andrasch Starke eine schnelle Korrektur zuzutrauen. Ohnehin scheint zwischen diesen Ladies doch einiges von der Tagesform abzuhängen.
Denn auch Lysuna entsprach in Bremen (hinter Casanga) nicht ihrem Können, blieb als Favoritin unter den Erwartungen. Mit Waldemar Hickst könnte sie nun wieder ganz anders auftrumpfen
Lüttje Lage (Eduardo Pedroza) hat dieses Jahr erst zwei Starts absolviert, zuletzt in Deauville hingen die Trauben deutlich höher.
Perima (Norman Richter) und Anzasca (David Vincent Smith) müssen sich noch ein Stück steigern, um hier bei der Siegvergabe ein Wort mitsprechen zu können.
Sicher hätte man sich die eine oder andere Kandidatin mehr gewünscht als die sieben verbliebenen Ladies, doch kann sich dafür der Ausgleich I auch zahlenmäßig mehr als sehen lassen.