Es hatte im Vorfeld leichte Zweifel gegeben, ob Martillo (Foto) schon wieder richtig „da“ sei. Was sich dann aber im 72. Darley Oettingen-Rennen auf dem Iffezheimer Rasen abspielte, war eine Demonstration außergewöhn-licher Klasse. Und wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, ist er nun erbracht: dieser fünf Jahre alte Hengst namens Martillo ist nach wie vor die Nummer Eins der deutschen Meiler.
Am Dienstag dominierte der fünf Jahre alte Galopper das mit 90.000 Euro dotierte Darley-Oettingen-Rennen eindeutig und erreichte den achten Sieg seiner Karriere. Nach 1600 Metern hatte er unter Jockey Terence Hellier zwei Längen Vorsprung auf Near Dock (Andrasch Starke), Rang drei ging an den englischen Gast Brunel unter Darryl Holland.
Für den von Ralf Suerland in Köln trainierten Martillo war es beim ersten Start in Iffezheim der erste Sieg auf dieser Rennbahn, trotz einer Pause wegen einer Kehlkopferkrankung machte der Ausnahme-Meiler mit den Gegnern wenig Federlesens.
„Er ist nicht einmal zu 100 Prozent da“, sagte sein Trainer nach dem Rennen, „wir hatten schon ein wenig Angst, zu verlieren. Aber das war eine sehr gute Leistung.“
Terence Hellier schaffte im Sattel von Martillo einen neuerlichen Sieg in einem Europa-Gruppe-Rennen, der Kölner Reiter ist in diesem Jahr das Maß der Dinge in den Top-Rennen des Turfs. Erstmals im Sattel des Hengstes, machte Hellier, „natürlich“ möchte man angesichts der Glanzform in den wichtigen Rennen sagen, alles richtig.
Für das von Manfred Hellwig in Oberaula betriebene Gestüt Höny-Hof hat Martillo nun 617.786 Euro verdient, ob seine Karriere nächstes Jahr andauert, ist noch nicht entschieden. „Vielleicht wird er auch Deckhengst“, sagte der Besitzer nach dem Sieg. „Aber meine Frau möchte ihn wohl noch ein Jahr laufen sehen. Es ist noch nicht entschieden.“
Als nächstes soll Martillo nach Auskunft seines Trainers in Köln starten, danach in Italien und möglicherweise im Dezember auch in Hongkong. „Wenn sie uns da wieder nehmen“, so Suerland mit einem Augenzwinkern.
