Am Samstag weilte Trainer Mario Hofer in Istanbul, während National Trust den Preis der Stadt Wien gewann. Und auch am Sonntag war der Österreicher nicht da, wo die Erfolgsmusik für ihn spielte. Denn als in Hoppegarten im Stall Löwenherz-Rennen der dreijährige Hengst Maitre Levy gewann, mußte Hofer in Krefeld satteln. „Herr Hofer, immer wenn sie nicht vor Ort sind, gewinnen sie dir großen Rennen!“ Hofer dazu: ‚Das ist das kleinste Problem. Ich habe eine sehr gute Mannschaft und immer sehr gute Leute vor Ort. Mich brauchen aber sowieso eher die Leute, die geputzt sind, als die, die gewonnen haben.‘
Und das war auf der Gewinnerseite am Sonntag vor den Toren Berlins der Stall Rheintal. Denn im Herbstpreis der Dreijährigen, dem Stall Löwenherz-Rennen, ließ deren Hengst Maitre Levy der Gegnerschaft nicht den Hauch einer Chance, gewann, wie er nur wollte. Unter Alessandro Schikora, der Jockey war auch schon beim Maidensieg und im Wiener Derby (dritter Platz) der Partner des Pferdes, trennten den Hengst am Ende mehr als fünf Längen von der Gegnerschaft. Auf dem zweiten Platz landete das Pferd, was Mario Hofer als eigentlichen Gegner gesehen hatte. Hofer nach dem Rennen: ‚Ich hatte vorher eigentlich mit einem Platzgeld gerechnet und nicht gedacht, dass wir Wellington Hall schlagen können.‘
Konnten die beiden doch. Und das ziemlich sicher. Dritter hinter dem von Peter Schiergen trainierten Wellington Hall wurde der Wittekindshofer Derbysieger Saitensohn. Dieser hatte zuvor das Tschechische Derby für sich entschieden. Auf den Sieg von Maitre Levy (‚Das wird ein richtig guter Vierjähriger, denn er ist noch weiter steigerungsfähig‘), zahlte der Hauptstadt-Toto stolze 147:10. Das mit 51.000 Mark dotierte Rennen über 2800 Meter war auch für Georg Baron von Ullmann etwas besonders. Denn dieser hatte an dem Einlauf des Rennens maßgeblich Anteil. Während er für den zweitplatzierten Wellington Hall als Besitzer zeichnet, ist sein Deckhengst Monsun Vater des Siegers und des Dritten.