Macht ‚Strike‘ wieder alle ‚lucky‘: Super-Holsten-Trophy

So langsam beginnt das Kribbeln. 24 Stunden vor dem BMW 135. Deutschen Derby nähert sich die Spannung auf dem Horner Moor bereits ihrem Siedepunkt. Doch bevor das ultimative Highlight der gesamten Saison über die Bühne geht, zieht bereits ein anderes Top-Rennen die Zuschauer in Hamburg in seinen Bann. Halb so lang ist die Prüfung, aber mit einer grandiosen Besetzung einmal mehr eine richtige Zuschauerattraktion.

Die Rede ist von der Holsten-Trophy, dem mit 100.000 Euro dotierten Gruppe III-Rennen für die Sprinter über 1200 Meter. Vier Schweden, ein Engländer und neun Deutsche wollen Nachfolger von Capricho werden, der vor zwölf Monaten dieses Rennen nach einem äußerst turbulenten Rennverlauf auf die Insel entführen konnte.

Der Brite Welsh Emperor aus dem Stall von Thomas Tate hat damals schon seine Visitenkarte abgegeben, wurde nach der Disqualifikation des Skandinaviers Aramus guter Zweiter vor Fiepes Shuffle, Soave und Sacho, die ebenfalls wieder alle mit von der Partie sind. Jockey Dale Gibson ist ziemlich gefordert, denn aus Box 14, der äußersten Startnummer, in dem Mega-Feld, nach vorne zu kommen, wird bestimmt kein leichtes Unterfangen.

Lores Joy (Gustavo Solis), einer aus dem Schweden-Quartett, vertritt den Stall von Diego Lowther, der 2002 mit El Gran Lode hier auf schwerer Bahn die Konkurrenten distanzierte. Media Hora (Manuel Santos) wird von dem bei uns ebenfalls bestens bekannten Francisco Castro gesattelt. Musadif (Fredrik Johansson) tritt mit aktueller Listen-Form an, auch Rue La Fayette (Lennart Hammer-Hansen) präsentierte sich von guter Seite, sogar in Chantilly.

Doch warm anziehen müssen sich alle, denn aus dem deutschen Aufgebot ragt ein Kandidat ganz klar heraus: Stall Lucky Stables´ Lucky Strike (Foto, Adrie de Vries), trotz Wegbrechens auf dem ungeliebten Linkskurs in Iffezheim beeindruckender Start-Ziel-Sieger im Benazet-Rennen. Mit Soave (Andreas Boschert) hat Trainer Andreas Trybuhl eine weitere Hoffnung im Rennen.

Andreas Schütz sattelt mit Areias (Andrasch Starke) ein Ex-Trybuhl-Pferd, das sich an einem guten Tag durchaus ein Platzgeld schnappen kann. Ebenso Sacho (Andreas Helfenbein), in Iffezheim glänzender Dritter, allerdings völlig chancenlos gegen den pfeilschnellen Lucky Strike. Gold Type (William Mongil), der sich mit einem Sieg in einer kleineren Aufgabe wieder zurückmeldete, könnte gerade auf weicher Bahn mehr als nur eine Außenseiterrolle spielen.

1998 und 2000 holte sich Areion die „Trophy“, doch sein Halbbruder Aristaios (im Vorjahr Sieger im Sierstorpff-Rennen) wird mit dem wiedergenesenen Ian Ferguson eine schwere Aufgabe vor sich haben. Bodyguard of Spain (Torsten Mundry), eines der besten Hoppegartener Pferde, hat sich dieses Jahr spürbar gesteigert.

Der stärkere der beiden Dreijährigen, die bis zu fünfeinhalb Kilo weniger tragen als die älteren Spezialisten, dürfte Stall Jennys Raffelberger sein, der nach vier sehr ansprechenden Frankreich-Formen wieder in Deutschland läuft. Zwischenzeitlich bekam der Auenadler-Sohn eine Pause, in der er kastriert wurde. Raffelberger (innere Startbox) könnte hier unter Andreas Suborics auch seinen Vater „rächen“, der vor sechs Jahren hauchdünn an Areion scheiterte.

Eine tolle Elf-Rennen-Karte erwartet die Turffreunde am Samstag, dem vorletzten Tag der Derby-Woche. Denn neben den neun „normalen“ Galopprennen stehen auch zwei Prüfungen für Arabische Vollblüter auf dem Programm. Fixpunkt des umfangreichen Rahmenprogramms ist das Credit Suisse- Rennen – Hanshin-Cup, mit 30.000 Euro eines der am höchsten dotierten Top-Handicaps Deutschlands. Neun Kandidaten versammeln sich an der 2400 Meter-Marke.

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