Was macht die Hamburger Doppelrennbahn?

Wenig thematisiert wurde bei der Derby-Woche in Hamburg bis dato die geplante Doppelrennbahn für Traber und Galopper in Horn bei gleichzeitiger Schließung der Trabrennbahn in Bahrenfeld und Wohnbebauung des dortigen Geländes. Das Hamburger Abendblatt hat das Thema nun kurz vor dem IDEE 150. Deutschen Derby auf die Tagesordnung gehoben.

Autorin Martina Goy schreibt: „Seit Mitte Oktober 2018 liegt eine Durchführbarkeitsstudie für die Kombibahn als Sport- und Eventstätte vor. Denn eines ist klar: Allein mit Pferderennsport gibt es kein Überleben. Eine zusätzliche Nutzung der Anlage für Unterhaltung und Freizeit ist zwingend notwendig.“

Das Stuttgarter Unternehmen Drees & Sommer (auch bei Stuttgart 21 und der Elbphilharmonie beteiligt) habe zwei Berechnungen durchgeführt. Einmal ist der Kostenpunkt bei 59 Millionen Euro veranschlagt, einmal bei 89 Millionen. Beides sei indes kaum finanzierbar, so dass noch mal nachgerechnet würde.

Das Abendblatt weiter: „Zehn Jahre wirtschaftliche Rentabilität ohne staatliche Unterstützung sind gefordert. Patronatserklärungen der Geldgeber Albert Darboven für die Galopper sowie Günter Herz für die Traber gehören zum Paket als Sicherheit dazu.“ Immerhin: der Verkaufserlös des Geländes der Trabrennbahn soll sage und schreibe 150 bis 180 Millionen Euro betragen. Es seien aber nur sechs Millionen davon für den Umbau in Horn vorgesehen.

Das Abendblatt abschließend: „Es bleibt also spannend, wie sich die Sportstadt Hamburg zu ihren Pferdesportlern verhält. Eine Variante ist auf jeden Fall zu finanzieren: Sanierung der Galopprennbahn in Horn auf niedrigem Niveau, dann überlebt die Traditionsveranstaltung Derby-Galoppwoche. Aber was passiert mit den Trabern und ihren inzwischen nur noch 21 Renntagen, manchmal nur von Hunderten Zuschauern besucht? Günter Herz und Sohn Christian hatten vor dem beschlossenen Aus für den Standort Bahrenfeld noch einmal in eine Sanierung der Anlage investiert. Das Ende für ihren Sport würde die Haltung der Milliardärsfamilie zu Hamburg sicherlich nicht verbessern.“

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