Bis vor kurzem assoziierte der Galopp-Fan Hamburg ausschließlich mit der Derby-Woche. Doch seit zwölf Monaten hat die Hansestadt noch mehr zu bieten – das große Diana-Meeting mit dem ersten Gruppe I-Rennen der Saison, dem zweiten Klassiker für die Stuten, der am Sonntag als mit 250.000 Euro dotiertes Highlight über das Horner Moor geht.
Doch schon 24 Stunden zuvor, wenn am Samstag der erste Tag ansteht, bietet man ein Top-Event an. Das Hamburger Auktionsrennen – Richard Kaselowsky-Erinnerungsrennen zieht ebenfalls Dreijährige an, allerdings handelt es sich um „Pferde, die 2003 als Jährling auf einer öffentlichen Versteigerung in der Bundesrepublik Deutschland im Auktionsring angeboten wurden.“
Und ein Jahr nach der Premiere unter anderer Sponsorship, die mit einem Sieg von Stall Willes Nightdance Forest endete, rückt erneut ein starkes Aufgebot in die Boxen des 50.000ers über 1600 Meter ein. Unter den zehn Kandidaten findet man gleich mehrere Pferde, die auf Gruppe- bzw. Listen-Parkett schon überzeugt haben.
Man denke insbesondere an Arrow, der die Farben des Stalles Nizza trägt, von Horst Steinmetz (Foto) in Neuss trainiert wird und Andrasch Starke im Sattel hat. Allerdings: Arrow muss (wie Fürstenberg) mit 59 Kilo Höchstgewicht schleppen, was schon ein Nachteil sein könnte.
Alles andere als erwartet kam auch der Listensieg von Last Action Hero (Jose Luis Silverio) in Bremen, doch hat sich der ebenfalls von Dashing Blade stammende Hengst innerhalb der letzten Wochen nicht unerheblich gesteigert. Norbert Sauer sattelt zudem Gordion (Jean-Pierre Carvalho), der es als Siegloser nicht einfach hat.
Christian von der Recke hat mit Fürstenberg (Adrie de Vries) und Rascacio (Angela Kull-Höhn) ebenfalls zwei Eisen im Feuer.
Hochinteressant wirkt zudem Spiriton (Andreas Helfenbein), dessen Team sich vor dem Düsseldorfer Junioren-Preis sehr pessimistisch gegenüber der Presse gab, doch nach dem zweiten Platz hinter keinem Geringeren als Santiago jubeln konnte.
Recht anspruchsvoll sieht die Aufgabe für den Jahresdebutanten Fabolo (Marc Timpelan), die Orsini-Siegerin La Rosa (Jozef Bojko) und den König Shuffle-Bruder König Turf (Filip Minarik), der zuletzt in einem Hoppegartener Handicap vom Start verwiesen werden musste, der zuvor aber eindrucksvoll gewonnen hatte, aus.
Vielleicht landet mit dem Leichtgewicht Salontiger (Norman Richter) ja ein weiterer Tiger Hill-Nachkomme ganz weit vorne. Sein erster Sieg in München war gut genug, und Trainer Axel Kleinkorres schätzt den Dreijährigen hoch ein.
Ansehnliche Starterfelder prägen den ersten Tag des Diana-Meetings. Auch wenn das Rennen für die vierjährigen Sieglosen gestrichen werden musste, kann man dank zweier Teilungen von Handicaps eine pralle Karte von zehn Prüfungen anbieten. Bleibt der bange Blick gen Himmel und die Hoffnung, dass sich die angekündigten Niederschläge endlich einmal in Grenzen halten.











