Acht Wochen mussten die Galoppfreunde in Bremen auf Pferderennen verzichten. Doch am Sonntag dürften sie in Scharen hinaus zur Vahr pilgern, wenn der absolute Höhepunkt der Saison auf dem Programm steht. Der Walther J. Jacobs-Stutenpreis (Gruppe III, 50.000 Euro, 2200 m) als hochinteressanter Vergleich zwischen dreijährigen und älteren Ladies erinnert an den legendären Fährhofer Gestütsherrn, der einer der ganz großen Förderer der Bremer Rennbahn war.
Doch konzentrieren wir uns zunächst einmal auf das Stuten-Event, das trotz einiger Streichungen im Laufe der Woche sogar eine internationale Besetzung gefunden hat.
England-Coach Mark Johnston, reisefreudig wie eh und je, hatte noch am vergangenen Sonntag im Kölner Rheinland-Pokal mit Bandari einen Starter. Unter den Augen von Johnstons Ehefrau Deirdre gab er mit dem Ehrenplatz hinter Darsalam auch eine respektable Vorstellung. Am Sonntag schickt der Trainer mit der amerikanisch gezogenen Secret History eine echte Hoffnungsträgerin nach Bremen. Joe Fanning soll sie die Dreijährige (sie ist eine von fünf Vertreterinnen des Derby-Jahrgangs, die auf drei ältere Stuten treffen) reiten.
Stärkste Widersacherin könnte die Wittekindshoferin North Queen (William Mongil) sein, immerhin Iotas runner-up aus dem Preis der Diana. Anschließend war sie im Priy de Psyche (Gruppe III) in Deauville stark gewettet, blieb als Fünfte etwas unter den Erwartungen. Peter Schiergen sattelt außerdem mit Wells Present (Andreas Suborics) eine noch ungeschlagene Kandidatin.
Enorm viel wert war die jüngste Vorstellung von Lotta (Eduardo Pedroza/Foto von Trainer Andreas Wöhler). Denn im Alice-Cup in Horn ließ sie nur der späteren Gruppe I-Siegerin Gonbarda den Vortritt, landete aber vor Tartouche und Law of Chance, die sich anschließend beide in der Listenklasse durchsetzten.
Mit der Ravensbergerin Wurfscheibe gingen bislang nicht alle Träume in Erfüllung. Doch verkaufte sie sich sowohl in der Diana als auch als Fünfte zu Lotta & Co. in Hamburg alles andere als schlecht. Da Torsten Mundry eine Sperre absitzen muss, engagierte Trainer Peter Rau nun Andrasch Starke.
Noch wenig falsch gemacht hat die Dreijährige Diamantwelle (Peter Heugl), aktuelle Listensiegerin in Mailand. Mächtig nach oben geklettert ist Kitara (Alexander Pietsch), die im Krefelder Zentis-Stutenpreis Black Type holte. Da darf man sie auch angesichts der großen Stallform von Pavel Vovcenko nicht außer Acht lassen. Steigern muss sich Delightful Sofie (Marc Timpelan), doch ist das nicht ausgeschlossen.
Vor dem Hauptrennen präsentiert das Gestüt Fährhof die hengste Black Sam Bellamy, Sabiango und Ransom O´War. Fachkundige Kommentare zu den Vererbern werden Dr. Andreas Jacobs, Rennstallmanager Simon Stokes und Trainerin Erika Mäder abgeben.
Clou am Rande der acht Rennen: Wer in den gelb-schwarzen Farben des Gestüts Fährhof kommt, hat freien Eintritt zum Sattelplatz.










