Im Neusser Sandbahn-Classic, dem sogenannten ‚Dirt-Derby‘ ist schon so mancher Stern aufgegangen. Und auch an diesem Sonntag wurde am Hessentor ein Star geboren, denn die Vorstellung eines Lokalmatadors riss das Publikum von den Sitzen, erwärmte die Besucher an einem kalten Nachmittag.
Die Rede ist von dem Monsun-Sohn Kupferberg, der wie ein Pferd anderer Klasse im Preis der Neusser Industrie und Wirtschaft auftrumpfte, ein starkes Feld mit unzähligen Längen förmlich deklassierte.
Lennart Hammer-Hansen ließ den 107:10-Außenseiter in den Waldheim-Farben vorne so richtig treten, und schon in der Südseite, der vorentscheidenden Phase, war der Canter-Triumph in diesem mit 20.000 Euro ausgestatteten Nationalen Listenrennen über 1900 Meter vollkommen perfekt.
Kupferberg, der hier sein Debut auf Sand gab, sorgte fast für eine Überrundung seiner Konkurrenten. Als Zweiter schlug sich der Mitfavorit Armand (William Mongil) ordentlich, blieb vor dem Außenseiter Nice Connection (Andreas Göritz war hier für Jiri Palik eingesprungen).
Und wo war der 27:10-Favorit Tarlac (Terry Hellier)? Der bereits gruppeplatzierte Hengst, der aus einer langen Pause kam, endete weit zurück auf Rang vier, war nie gefährlich und sicher die Enttäuschung der Prüfung. ‚Er war nicht so spritzig, am Ende waren ja auch die Pferde vorne, die immer das Sagen hatten!‘, berichtete Trainer Andreas Schütz.
Jubeln durfte aber nur einer, und das war Horst Steinmetz. Der Neusser Coach: ‚Kupferberg war im Frühjahr mein bestes Pferd, dann gab es viele Rückschläge. Jetzt hat er gezeigt, was in ihm steckt.‘
Im Rahmenprogramm gab es bei den Amateuren den erwarteten Coup von Cliffhanger in den Steintor-Farben unter Karin Schlick. Ansonsten setzten sich zahlreiche Spezialisten in Szene. Und das bei ausgezeichnetem Besuch am Hessentor.
