Es war ein erbitterter Kampf bis zuletzt. Der Preis der Perlenkette, traditionsreicher Wettbewerb für die Amazonen, sorgte am Samstag für so richtig viel Stimmung am Neusser Obertor. Und die Nummer eins bei den reitenden Damen war nicht unerwartet Carolin Lippert. Die 22-jährige Auszubildende am Stall von Christian von der Recke kannte bis vor wenigen Wochen noch niemand, jetzt schlug bereits ihre große Stunde.
Gleich zwei von insgesamt drei Wertungsläufen gingen auf Lipperts Konto. Nach dem Erfolg auf Salinas vor sechs Tagen hatte die ‚Sport-Welt‘ getitelt: ‚Die Kette lacht Lippert schon an.‘ Und tatsächlich zeigte sie ihren Gegnerinnen im Harald von Gustedt-Rennen, dem dritten Durchgang, noch einmal die Eisen.
Auf der Ebbesloherin Miss Rheinberg (zahlte hohe 74:10), die zum ersten Mal von Recke (Foto) vorbereitet wurde (vorher Lord John FitzGerald) beherrschte Carolin Lippert Start-Ziel das Geschehen, wehrte alle Angriffe von Arc of Love und Eucalyptos ab. Mit 20 Punkten hatte sie damit einen klaren Vorsprung herausgearbeitet. Zwischendurch war sie mit Tillery vor dem Start reiterlos geworden, hatte noch einen Ritt verpasst.
Ihre einzige Widersacherin Marion Weber, auch Besitzertrainerin, hatte dazwischen nicht nur einen Perlenketten-Lauf auf Baron Zollern gewonnen, sondern mit dem Riesenaußenseiter Marksman auch das einleitende Rennen für sich entschieden (die Zweierwette auf Tatra´s Charly wurde nicht getroffen!).
‚Solch einen Tag habe ich noch nicht erlebt‘, freute sich Marion Weber, die bei Marksman auf den ersten Start nach der Kastration verwies.
Der Iffezheimer Coach Urs Suter holte sich ein interessantes Altersgewichtsrennen mit By Tilsit, der in neuen Farben in sein ehemaliges Quartier zurückgekehrt war. Erstaunlicherweise zahlte der von Andreas Göritz mit viel Speed in die Entscheidung geworfene Kandidat (Zweiter wurde der Favorit Easy Runner) noch lukrative 30:10.
‚Wir gehen jetzt mit ihm nach St. Moritz, aber nicht in den Grand Prix, sondern in ein Meilenrennen‘, ließ der Coach durchblicken.
Apropos neue Besen kehren gut – auch Wallace präsentierte sich nach einem Trainerwechsel gleich in Top-Verfassung, schnappte sich für Mario Hofer ein Maidenrennen.
Das finale Zweijährigen-Rennen des Jahres 2003 wurde eine enge Angelegenheit zwischen Lady Fly aus dem Stall von Ertürk Kurdu und Maria Boccanegra, das Erstgenannte nach Düsseldorf holte.










