K?ln: Erschwerte Bedingungen f?r den Titelverteidiger

Das Phänomen tritt jedes Jahr aufs Neue auf. Im Herbst kippt bei zahlreichen Pferden die Form. Sie sind schon „über dem Berg“, haben den Höhepunkt ihres Leistungs-vermögens um diese Jahreszeit überschritten. Doch es gibt auch jede Menge andere Fälle.

Kandidaten, die erst jetzt so richtig in Schwung kommen, auf weichem oder gar schwerem Boden regelrecht aufblühen. Ein solches Pferd ist auch der von Werner Baltromei für den Rennstall Gestüt Hachtsee vorbereitete Donatello (Foto rechts).

Am Sonntag bestreitet der Auenadler-Sohn den Kölner Herbst-Sprint, ein mit 20.000 Euro ausgestattetes Listenrennen über die Distanz von 1200 Metern im Weidenpescher Park, als Titelverteidiger. Mit gewaltigen Endspurt riss er zuletzt im Iffezheimer Heel-Cup in einer ähnlichen Prüfung die Partie noch aus dem Feuer.

Nun sitzt kein Geringerer als Adrie de Vries im Sattel, der mit 89 Punkten gemeinsam mit Filip Minarik (reitet den Außenseiter Shawdon aus Schweden) die Jockey-Statistik anführt. Der längere Weg dürfte Donatello sehr entgegenkommen, allerdings wird es unter dem Höchstgewicht von 59 Kilo eine knifflige Angelegenheit.

Natürlich stehen die hinter ihm platzierten Pferde aus Iffezheim nun deutlich günstiger im Rennen. Drei Kilo sprechen diesmal für Bischoff´s Boy (Jose Luis Silverio), der in Baden als Dritter nur unweit zurück folgte, ebenfalls wieder mächtig Tritt gefasst hat.

Nicht voreilig abschreiben darf man Fulminant (Andreas Helfenbein), auch wenn die Saison 2005 nicht die beste des Schützlinges von Wilfried Kujath war. Aber auch er hielt sich in Iffezheim solide.

Im September hatten sie in Köln allesamt keinerlei Möglichkeiten gegen die souverän davonziehende At Once (Terry Hellier), die sehr viel Eindruck hinterließ. Aber das Team um Erika Mäder konnte sich nicht lange über den Listentreffer im Europa-Sprint freuen.

Bei der Schimmelstute wurde in der A- und B-Probe ein unerlaubtes Mittel festgestellt, worauf sie nun disqualifiziert wurde. Dadurch bekommt Diable aus dem Stall von Heinz Hesse den Sieg. „Das ist mir völlig unerklärlich“, bedauert Mäder.

Die Sheikh Mohammed-Stute Crossover (nun mit dem aktuell groß aufgelegten William Mongil) verkaufte sich damals ebenfalls stark, wird von Henri-Alex Pantall sicher nicht umsonst noch einmal nach Deutschland geschickt werden.

Als Ausgleich I-Sieger auf diesem Kurs darf man auch Roxagu (Andrasch Starke) nicht unterschätzen, selbst wenn die Strecke für den Stoltefuß-Vertreter doch etwas kurz erscheint. Dagegen ist die Formkurve des Hoppegarteners Bodyguard of Spain (Helena Hryniewiecka) doch etwas rückläufig.

Einige Pferde im tollen 15er-Feld müssen schon einen deutlichen Sprung bewältigen. Das gilt für Avalox (Torsten Mundry), American Pie (Wladimir Panov), Amajana (Carina Fey hat ihren ersten Ritt in einem Listenrennen und Sidonius (Alexander Pietsch), die gerade allesamt in kleineren Aufgaben erfolgreich waren, ebenso wie für Aristaios (Andre Best), Annatira (Norman Richter) und Delora (Hana Mouchova), die allerdings schon mit ihrer Platzierung in einem Münchener 50.000er auf sich aufmerksam machte. Gerade um diese Jahreszeit ist man vor Überraschungen nie gefeit.

Die Felder platzen in Köln noch einmal aus allen Nähten. Die acht Prüfungen (auch die Zweijährigen sind mit von der Partie) bilden auch gleichzeitig den Schlusspunkt unter das Rennjahr 2005 in der Domstadt, das in Sachen Zuschauer- und Umsatzzahlen positiv verlaufen ist.

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