Die Pferde des Derby-Jahrgangs empfehlen sich am Sonntag auf der Pariser Nobelrennbahn in Longchamp in zwei Gruppe-Rennen für kommende Großaufgaben. Denn in wenigen Wochen finden schließlich an gleicher Stelle die französischen Guineas, die Poule d’Essai des Poulains und die Poule d’Essai des Pouliches, statt. Der Prix de la Grotte, ein Rennen der Gruppe III über 1600 Meter mit einer Dotierung von 80.000 Euro, richtet sich an das sogenannte schwache Geschlecht, das für die 1000 Guineas in Frankreich probt (Zum Langzeitmarkt).
Zehn Stuten sollen um 15.40 Uhr an den Start gehen. Unter ihnen befindet sich mit Moonee Valley die am höchsten eingestufte zweijährige Stute des vergangenen Jahres in Deutschland. Die Aqlaam-Tochter rangiert sogar über der Winterkönigin Bourree. „Zu Recht“, wie ihr Trainer Mario Hofer bei der diesjährigen Stallparade betonte. „Es war in Deauville auf Gruppe III-Ebene auch eine starke Form von ihr.“ Die in französischem Besitz von Cocheese Bloodstock laufende Dreijährige gewann Ende Oktober den Prix des Reservoirs gegen die Ammerländer Favoritin Baltic Comtesse und die aus England angereiste Tigrilla in den weltberühmten Farben des Cheveley Park Studs. Moonee Valley wird Mickael Barzalona anvertraut sein, der sie bereits zweimal geritten hat „und daher sehr gut kennt“, wie Mario Hofer erklärt. „Die Stute geht gut, wir wissen, dass es schwer sein wird. Wenn wir unter die ersten Fünf kommen, dann haben wir uns für die Poule praktisch qualifiziert.“
Wie der Stadtwald-Trainer schon ganz realistisch erkannt hat, wird die Aufgabe am Sonntag in Longchamp gegen die Stuten aus den ganz großen französischen Quartieren keineswegs einfach werden. Nach den Vorjahresleistungen steht Fontanelice im Rating weit oben. Immerhin gewann die Vale of York-Tochter, die inzwischen im japanischen Besitz steht, zwei Gruppe-Rennen auf der Mailänder San Siro-Bahn. Überhaupt blieb sie bei vier Auftritten in Italien ungeschlagen, wobei das Jahresdebüt in der neuen Umgebung von Christiane Head-Maarek im Prix Imprudence aber doch recht enttäuschend ausfiel. Da gefällt uns die Aga Khan-Stute Vedouma aus dem Stall von Alain de Royer-Dupre schon wesentlich besser, da sie im Vorjahr zweimal in ganz großer Manier als klare Favoritin gewann. Die Tochter der Prix Saint-Alary Siegerin Vadawina ist für uns das Maß aller Dinge (Zum Rennen).