Der Hattrick ist perfekt und der Stil des Sieges gibt zu mehr Hoffnungen Anlass. Der klare Favorit Kartago aus dem Stall des Kölner Trainers Ralf Suerland hat sich am Mittwoch auf der Galopprennbahn in Iffezheim erwartungsgemäß den Preis der Hotellerie Baden-Baden nicht nehmen lassen, gewann sein drittes Rennen in Folge und peilt nun Gruppe-Rennen an. Der Pechvogel des Rennens war Scalenus, der ausgangs des Schlussbogen weit nach außen driftete, damit waren alle Chancen dahin.
Ob es dazu gereicht hätte, Kartago in die Knie zu zwingen, darf man anzweifeln, denn der stiefelte der Konkurrenz recht einsam davon. Stoikov als Zweiter und der am Montag auf der Auktion verkaufet Diamond Diggins als Dritter waren letztlich keine Prüftsteine für den Suerland-Galopper.
Kartago hat sich mit seinem Sieg nachdrücklich als einer der besten deutschen Mittelstreckler etabliert, das Kölner Gestüt Bona der Familie Harzheim ist Züchter und Besitzer des Hengstes, den sein Trainer Ralf Suerland nach dem Rennen als „ein Juwel“ bezeichnete. „Er hat sich über Winter ganz stark verbessert und ist seitdem ja auch ungeschlagen“, sagte der Coach. „Er hat jetzt Nennungen in Gruppe-Rennen in Dortmund und auch in München, wir überlegen in Ruhe, was wir machen.“ Eine Derbynennung hat er nie bekommen, „und darüber bin ich auch ganz froh. Ich bin nicht scharf drauf, es über 2400 Meter mit ihm zu probieren.“
Jockey Adrie de Vries ist nach wie vor der in der Championatswertung der Jockeys führende Reiter, der gebürtige Holländer hat seine bis dato beste Saison in Deutschland. „Ich hatte im Vorfeld schon Riesenmumm auf ihn, das ist ein sehr gutes Pferd, er muss nicht einmal von vorne geritten werden, kann in der entscheidenden Phase noch mal richtig anziehen. Er wird auch in Gruppe-Rennen mitmischen.“
Scalenus-Reiter Eduardo Pedroza konnte sich nach dem Malheur nicht wirklich beruhigen: „Ich bin natürlich stinksauer. Scalenus brach am Knick einfach weg und war nicht auf gerader Spur zu halten.“
