Jiri Palik erf?llt sich einen Traum: Tschechien-Derby-Sieg!

Etwas gerührt war er schon, als er am Sonntag kurz nach 17 Uhr auf einer improvisierten Pressekonferenz sprach. Jiri Palik (Foto), 33, hat sich einen großen Traum erfüllt. Auf der Prager Rennbahn Velká Chuchle, wo er am Ende der 80er Jahre seine Karriere startete, steuerte er die Außenseiterin Ready For Life zum Sieg im 85. Tschechischen Derby.

„Dieser Sieg bedeutet für mich sehr viel,“ sagte Palik nach dem Rennen. Zweiter wurde der im Gestüt Isarland gezogene Arrinao vor dem deutschen Favoriten Do It. Dem Erlenhofer Schimmel unter Joe Fanning fehlten 1 ¾ Längen auf die Siegerin. Der zweite Gast aus Deutschland, Diamond Diggins des Trainers Wolfgang Figge, konnte wegen einer Hufverletzung nicht starten.

Nach genau zehn Jahren feierte die einheimische Vollblutzucht wieder einen Derbysieger. Nachdem in den letzten Jahren ausschließlich in England, Irland oder Deutschland gekaufte Pferde erfolgreich waren, siegte nun im Prager Derby ein Pferd, das sein Besitzer Jaroslav Boucek selbst in Mähren gezüchtet hatte.

Der Filmproduzent und passionierte Turfmann Boucek, der auch schon einmal bei der Oscar-Verleihung in Los Angeles mit einem Film dabei war, sorgte somit für eine Sensation, denn die Tochter von Rainbows For Life und einer Red Sunset-Mutter konnte man vor dem Rennen für eine Quote von 12:1 wetten.

Die Stute errang ihren ersten Sieg erst vor drei Wochen in einem Stutenrennen über 1800 Meter in Bratislava, für das sie erst die ausreichende Handicap-Marke für einen Derbystart bekommen hatte. Vorher war sie schon vierte im tschechischen 1000 Guineas, sie zeigte aber bisher nicht das nötige Stehvermögen.

Auf weichem Boden hatte aber Palik mit Ready For Life ein genau richtiges Rennen. Nachdem keiner der dreizehn Starter die Pace diktieren wollte, lief man die erste Hälfte in keinem schnellen Tempo, was mit der Endzeit 2:37,93 zum langsamsten Tschechischen Derby seit 1982 führte. Nachdem Nicky Mackay auf Peinture Naive unfreiwillig auf die Spitze ging, ließ Palik seine Stute neben den Rails auf dem vierten Platz, hingegen die Favoriten Do it und Mastman waren auf den hinteren Rängen zu sehen.

Ernster wurde es erst im letzten Bogen. Als Joe Fanning auf Do it in der Außenspur ging und kostbare Längen verlor, war Palik immer gut neben den Rails platziert. Als sich das Feld etwa 400 m vor dem Ziel ausgeglichen hatte, schienen die zwei Vana-Pferde Mastman und Ready For Life die besten Karten zu haben, und Ready For Life sicherte sich mit starkem Finish die entscheidende eine Länge Vorsprung. Der gut galoppierende Arrinao und ganz auf der Außenseite attackierende Do it konnten auf Paliks erstem Derbysieg nichts mehr ändern.

„Der Rennverlauf mit der etwas langsameren ersten Hälfte hat uns gepasst,“ erklärte später Palik. „Die Stute hat Herz und ist große Kämpferin. Ich hatte die ganze Zeit eine gute Position und keine größere Probleme.“

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