Es ist eine schwere Bürde, die der diesjährige Sieger im Dortmunder Auktionsrennen zu tragen hat, denn er wird der Nachfolger von zwei Derbysiegern sein. Vor zwei Jahren stürmte Next Desert in dieser üppig dotierten Prüfung nach vorn, letztes Jahr gewann Dai Jin (Foto), wobei die Namen Winning Dash und Martillo auf den Plätzen unterstreichen, wie hochwertig das Rennen besetzt war.
Eine große Hypothek also für die zwölf Kandidaten der diesjährigen Entscheidung, wobei das Auktionsrennen wohl zum letzten Mal in Wambel über die Bühne gehen wird. Nächstes Jahr wird es in das neue Baden-Badener Oktober-Meeting integriert, das Dortmunder St. Leger-Meeting soll auf den Sonntag reduziert werden; Dortmund bekommt das Stuten-Auktionsrennen, das Neuss abgeben wird.
Ob das 15. Dortmunder Auktionsrennen (Großer Preis der Dortmunder Stadtwerke) so gute Pferde wie vor Jahresfrist sieht, kann nur gemutmaßt werden. Lediglich vier Teilnehmer (Bischoff´s Boy, Fight Club, Glen and ice und Omikron) besitzen eine Nennung für das Deutsche Derby.
Mit Bischoff´s Boy (Jose Luis Silverio) hatte Norbert Sauer immer diese Prüfung im Visier, schonte den Jugend-Preis-Sieger seit damals. „Bei ihm ist alles okay, er ist gesund. Wir sind hoffnungsvoll. Dieses Rennen war immer unser Ziel“, bringt es der Dortmunder Coach auf den Punkt.
Fight Club repräsentiert das Team, das im vergangenen Jahr hier punkten konnte: Besitzer Werner Heinz, Trainer Andreas Schütz und Jockey Andrasch Starke. Wie Dai Jin kommt der Bruder von Flambo als Siegloser an den Ablauf, was ihm teilweise erhebliche Gewichtsvorteile verschafft.
Die Turffreunde haben sicher noch das Bild aus Köln vor Augen, als Uwe Ostmann zwischen seinen beiden Cracks Peppercorn und Peppershot am Zügel stand. Am Samstag ist der nächste Spross der Familie dran: Pepperstorm (Terry Hellier) soll es in diesem enorm hoch dotierten Rennen (155.000 Euro, 1400 Meter) richten.
Allerdings: Pepperstorm muss wie Bischoff´s Boy und Aristaios (Adrie de Vries) einige Kilos weggeben.
Zwei Kilo steht Pepperstorms Kölner Runner-up Lazio (Andreas Boschert) nun günstiger, musste in Weidenpesch immer weit außen herum. Andreas Trybuhl ist durchaus optimistisch, nun den Spieß umdrehen zu können.
„Ein ganz talentiertes Pferd“, sagt Christian von der Recke über Nocino, der unter William Mongil kaum noch einmal so unterschätzt werden dürfte wie bei seinem Einstandssieg in Hoppegarten. Der Weilerswist-Coach baut außerdem auf Glen and ice mit Warren O´Connor und Irish Times (Lennart Hammer-Hansen), die in Köln hinter Pepperstorm und Lazio einkamen.
Gefährlich ist sicher Stall Jennys Omikron (Andreas Suborics), der sich in Baden gegen keine Geringere als Saldentigerin durchsetzte, die später in Frankfurt wie ein Klassepferd auftrumpfte.
Ziemlich anspruchsvoll sieht es dagegen vorerst für den Fährhofer Los Darios (mit dem künftigen Rau-Stalljockey Andreas Helfenbein), Matrix (Ian Ferguson) und Okendora (Filip Minarik) aus.