Jenny Cup-Finale und Sandbahn-Auftakt an Allerheiligen

Abgerechnet wird zum Schluss. In München steigt am Samstag zwar noch nicht der Finalrenntag der Saison, aber dennoch werden schon Titelträger gekürt. Der Stall Jenny-Cup geht in seine alles entscheidende Phase mit den beiden letzten von insgesamt zwölf Wertungsläufen. Vor dem Schlusspunkt führt der Stall Jenny von Sponsor Gerd Zimmermann mit 45 Punkten vor dem Stall Africa (22) und dem Rennstall DIRECTA (13).

Bei den Trainern liegt Mario Hofer mit 61 Zählern uneinholbar vor Erika Mäder (41) und dem Tschechen Vaclav Luca (17). Peter Gehm (Foto) hat bei den Reitern mit 38 Punkten die 2500 Euro-Prämie ebenfalls schon in der Tasche. Paul Johnson (20) könnte den verletzten Dirk Fuhrmann (24) dagegen noch vom zweiten Platz verdrängen.

Auf einen fetten Scheck darf sich auch Karoly Kerekes freuen. Der Stalljockey von Wolfgang Figge besitzt im Eurotio Jockey-Cup mit 108 Punkten einen ausreichenden Vorteil auf Darren Moffatt (70) und Lennart Hammer-Hansen (64). Allein elf Wertungsläufe schnappte sich der gebürtige Ungar. Auch in der regulären Riemer Jockey-Wertung ist er mit 22 Saisonsiegen nicht mehr zu gefährden.

Sechs Flach- und die erwähnten beiden Hürdenrennen (jeweils mit 26.000 Euro versehen) prägen den Nachmittag mit einer garantierten Auszahlung in der TOP 6 in Höhe von 5000 Euro.

Bei den dreijährigen Nachwuchs-Hürdlern ist Peter Schiergen mit zwei der acht Kandidaten (Nissan und Favorita) chancenreich engagiert. Mario Hofer, inzwischen auch zum Top-Hindernistrainer avanciert, sattelt die zuletzt in Meran in einem Jagdrennen erfolgreiche Sunshine Story mit Stalljockey Peter Gehm.

„Sie hat schon sehr imponierend gewonnen, besitzt mit drei Starts auch einige Routine und sollte vorne mitmischen“, glaubt der Coach. Als „sehr ordentlichen Springer“ bezeichnet Erika Mäder Coltminator.

Die Routiniers Azafran, Hale Bopp (Erika Mäder: „Er läuft das erste Mal in Deutschland über Sprünge, braucht unbedingt weichen Boden. Paul Johnson hat ihn auch im Training geritten.“) und Vishnu (Mario Hofer: „Er lief in Bremen anständig. Wir hoffen auf ein Platzgeld.“) sollten gemeinsam mit Sevan und Biagotti das Finale für die vierjährigen und älteren Pferde unter sich ausmachen.

Es ist der offizielle Start zur Sandbahnsaison 2003/2004: Traditionell am Allerheiligen-Tag geht es in Dortmund-Wambel auf Dirt erstmals zur Sache, obwohl es vor einigen Woochen, am Samstag vor dem St. Leger, unfreiwillig einige Rennen auf diesem Untergrund gegeben hat. Dass das Interesse der Besitzer und Trainer an Sandbahnrennen zumindest zur aktuellen Jahreszeit ungebrochen ist, beweisen die teilweise überbordenden Felder.

Doch steht die Abhaltung der Rennen in Dortmund und Neuss aktuell auf sehr wackeligen Füssen, erst in einem Kraftakt mit den Verantwortlichen der Branche konnte ein Paket festgezurrt werden, das eventuelle (und absehbare) Verluste der beiden Vereine abdeckt. Bei der derzeitigen Umsatzlage müssen Dortmund und Neuss mit Minuszahlen in fünfstelliger Höhe pro Renntag rechnen, das ist aus eigenen Mitteln nicht beizubringen.

„In dieser Situation appellieren wir ganz gezielt an die Wetter“, sagt Dortmunds Präsident Hans-Hugo Miebach im Vorfeld des 1. November, „die Rennen sind in der Regel kopfstark besetzt, es laufen durchaus interessante Pferde, und es locken hohe Quoten. Alles Voraussetzungen, um eine Wette zu tätigen. Wir leben davon und brauchen Umsätze, um zu überleben.“

Miebach hatte sogar versucht, den ersten Start an diesem Tag auf den Nachmittag vorzuverlegen, doch hätte das gegen die Feiertagsordnung verstossen. „Wir hätten theoretisch vor 18 Uhr beginnen können“, sagt er, „doch wären dann die Rennen ohne Wetten gelaufen.“ Folgerichtig geht es am Allerheiligen-Tag wie immer erst nach 18 Uhr los.

Nächste Renntage

Galopprennen in Deutschland
Do., 18.09. München
Sa., 20.09. Berlin-Hoppegarten, Saarbrücken
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So., 28.09. Köln, Mannheim
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Do., 18.09. Auteuil, Le Croise-Laroche
Fr., 19.09. Saint-Cloud
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So., 21.09. Lyon Parilly, Fontainebleau
Mo., 22.09. Angers, Vichy