Horst Steinmetz mit Super-Doppel zum 600. Trainersieg

In der Endphase des Karstadt-Cup III war es einem Mann reichlich egal, welches der beiden kämpfenden Pferde am Ende den Sieg erreichen würde. Der klare Favorit Wild Seed, der an der Außenseite heranrollte, oder Sapienti, der Mitte der Zielgeraden in Front gezogen war. Denn beide stehen im Stall eines Mannes, der bis dato in seiner Trainerlaufbahn 599 Rennen gewonnen hatte und der nun endlich den 600. feiern konnte: Horst Steinmetz. Und es war in der Tat am Ende der von Andreas Helfenbein gerittene Wild Seed, der dem 68 Jahre alten Coach den Jubiläumstreffer bescherte.

„Beide haben zusammen gearbeitet“, berichtet Steinmetz (unser Foto zeigt ihn während des Rennens am Samstag auf der Kölner Tribüne) nach dem Rennen, „und sind Kopf-Kopf gegangen.“ Auf der Bahn selbst erwies sich nun Wild Seed als etwas stärker, der sechs Jahre alte Bodenspezialist krönte mit seinem vierten Saisonsieg ein tolles Jahr für sich. Die beiden Steinmetz-Galopper werden nun beim nächsten Start erneut aufeinandertreffen, sollen in einem Gruppe-Rennen in Düsseldorf starten.

Einer der ersten Gratulanten nach dem Jubiläumstreffer des Trainers war Wild Seeds Jockey Andreas Helfenbein. „Ich arbeite seit vier Jahren mit Herrn Steinmetz zusammen, das ganze macht mir sehr viel Spass. Es ist enorm, welches Vertrauen einem dort entgegengebracht wird. Wir haben fast ein Vater-Sohn-Verhältnis.“ Sprachs und nahm selbst die Glückwünsche für seinen Ritt entgegen. Noch längere Zeit nach der Siegerehrung genoss Horst Steinmetz seinen 600. Sieg. Und der Champagner schmeckte nach solch einem Doppel auch besonders gut. „Manchmal braucht man auch etwas für die Seele“, freute sich auch Ehefrau Karin, noch das Pech mit Nicara in Baden-Baden in Erinnerung habend.

Das hat Horst Steinmetz selbst schon längst wieder ad acta gelegt, blickt in die Zukunft auf die nächsten Siege. Der Oldie unter Deutschlands Trainern hatte sein erstes Rennen 1976 in Hannover gewonnen, Almjunge siegte dort unter Uwe Lemke. 43 war Steinmetz, als er mit dem Trainieren angefangen hat. Ein Spätberufener in diesem Job, „aber ich bin ja mit Pferden groß geworden.“ Da war es klar, dass er irgendwann etwas mit Pferden machen musste. „Jockey durfte ich ja nicht werden, das hatte mir mein Vater verboten.“ Die Siege im Preis des Winterfavoriten und in der Badener Meile mit Chato, drei Gruppe-Siege mit Iron Fighter und die Siege von Bedford Set im letzten Jahr waren die Highlights der bisherigen Trainerkarriere. Es waren die wichtigsten von 600 Siegen. Und Steinmetz fügt an: „Die Geschichte mit Bedford Set ist ja noch nicht zu Ende.“ Und er schmunzelt dabei so, als ob er irgendwas im Schilde führt.

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