„Es ist für mich eines der High-lights des Jahres“, hatte An-dreas Suborics vor kurzem gesagt, als man ihn nach der Bedeutung der International Jockeys´ Challenge auf dem Happy Valley-Kurs in Hong Kong gefragt hatte. Und am Mittwoch zeigte der Ullmann- und Schlenderhan-Privatjockey trotz strömenden Regens zwischen den Wolkenkratzern einmal mehr, was in ihm steckt.
Was kürzlich in Japan nicht so ganz geklappt hatte, wäre nun fast gelungen. Der Gewinn eines Kampfes gegen die Besten der Welt. Am Ende musste er sich mit einem Treffer in drei Wertungsläufen nur Douglas Whyte geschlagen geben.
Ein glänzender zweiter Platz mit 14 Punkten war das Ergebnis. Whyte war mit 19 Zählern noch einen Tick stärker. Platz drei ging an den Japaner Yutaka Take (12). Lohn dieser Top-Ritte: 100.000 HK-Dollar für den Ehrenplatz (rund 15.000 Euro). Der Gewinner Whyte erhielt 200.000 HK-Dollar, avancierte zum Nachfolger von Frankie Dettori.
Die Jockeys Kinane, Whyte, Peslier, Demuro, Oliver, Prado, Leung, Dye, Dettori, Take, Fallon und eben Suborics lieferten sich in drei Wertungsläufen bei strömendem Regen einen harten Kampf.
Beim zweiten Ritt konnte Andreas Suborics bereits punkten. Auf dem Wallach Bountiful zwang der deutsche Gast mit viel Speed noch den schon in Sicherheit geglaubten Olivier Peslier in der 1800 Meter-Prüfung auf Super Elite in die Knie. Wer Suborics gewettet hatte, bekam 42,5:10 am Toto zurück (Dritter wurde Douglas Whyte). Und was das ganz Besondere war – es handelte sich um den 1000. Karrieretreffer von Subi! Ein wirklich gelungener Zeitpunkt.
Im ersten Durchgang steuerte Suborics mit Good Win einen der längsten Außenseiter. Nahezu 400:10 stand der Dreijährige am Toto, kam über einen der hinteren Ränge letztlich nicht hinaus. Der Japaner Yutaka Take setzte sich hier mit Classa Win locker gegen die Kollegen Leung und Peslier durch.
In der finalen Wertungsprüfung scheiterte der hiesige Hoffnungsträger in erster Linie an der äußeren Startnummer. Auf dem 160:10-Außenseiter Able Marshall musste er über 1650 Meter das Rennen von ganz außen aufnehmen. Trotz ordentlicher Endgeschwindigkeit blieb nur der fünfte Platz, während sich Douglas Whyte auf dem Favoriten Danehill Warrior gegen Michael Kinane und Mirco Demuro behauptete.
Der 30-jährige Douglas Whyte ist in Hong Kong ein alter Bekannter. Er stammt aus Südafrika, war in sieben Jahren bereits zweimal Champion in Hong Kong. Über 400 Siege stehen auf seinem Konto, darunter auch der Hong Kong Cup sowie die Vase mit Indigenous.
Doch bei einem Sieg ließ es Andreas Suborics nicht bewenden. Bei seinem ersten Ritt als Clubjockey des Hong Kong Jockey Clubs (die Cup-Wertung kann hier nicht eingerechnet werden) glänzte er auf dem Vierjährigen Snowstorm im Europe Handicap (2200 m). 73,5:10 zahlte der zweite Tagestreffer, der schon weit vor der Ziellinie feststand.