Kalkweiß war sein Gesicht, der Schock saß tief: Fas-sungslos stand am Samstag Trainer Mario Hofer im Absat-telring der Neusser Galopp-rennbahn. Besitzer Gerd Zimmermann vom Stall Jenny erging es ähnlich.
Ihr 10:10-Favorit Denaro war reiterlos geworden. Jockey Pascal van De Keere geriet in Richtung des ersten Bogens aus dem Sattel. Ob vorsätzlich oder nicht, beleuchtet momentan der Kontrollausschuss des Direktoriums.
Mario Hofer (Foto) schickte GaloppOnline.de seine Sicht der Dinge, wir veröffentlichen im Folgenden seine Stellungnahme im Originalwortlaut. Es handelt sich hierbei um seine Meinung.
‚In den vielen Jahren, in denen ich nunmehr zuerst als Jockey und nun als Trainer tätig bin, ist mir eine derartige Dreistigkeit wie Herr van De Keere in seiner Stellungnahme zum Ritt auf Denaro an den Tag legte, noch nicht vorgekommen. Man kann sich auch fragen, für wie dumm hält der einen, um auch nur einen Funken von Glaubwürdigkeit in seiner Aussage erkennen zu können.
Wenn es künftig Schule macht, von einem bandagierten, hängenden und auf dem falschen Bein schlecht galoppierenden Pferd, herunterzuspringen, dann gute Nacht Deutschland!
Es ist mir auch unerklärlich, daß seitens der Rennleitung keine sofortigen Maßnahmen unternommen wurden. Auch wurde über Lautsprecher durchgegeben, der Sattel sei bei Denaro verrutscht, obwohl man davor hierzu weder Jockey noch Trainer befragt hatte.
Herr Dr. Tasch hat bei seiner Stellungnahme selbst verkündet: ,,Denaro ließ das von van De Keere angegebene Hängen nicht erkennen und man kann daher sein Verhalten (Herunterspringen) auch nicht nachvollziehen.“
Ein Widerspruch ergibt sich jedoch hierbei, wenn seitens der Rennleitung eine Fahrlässigkeit von vornherein ausgeschlossen wird. Denn entweder hatte Herr van De Keere einen berechtigten Grund zu seinem Tun oder er hatte es nicht.
Aus meiner langjährigen Erfahrung heraus kann ich hierzu nur sagen, daß es sich hierbei entweder um gesundheitliche Gründe oder Vorsatz von van De Keere handelt, denn die von ihm angeführten Gründe rechtfertigen keinen derartigen Abgang, zumal Denaro diese auch nicht zu erkennen gab.‘