Der Favorit für das Deutsche Derby läuft am Sonntag nicht in Köln. Das dürfte eine Tatsache sein, denn es geht wohl kaum ein Weg daran vorbei, dass am ersten Juli-Sonntag Gestüt Schlenderhans Arcadio in Hamburg-Horn die Favori-tenrolle einnehmen wird. Wer immer an diesem Sonntag das 170. Oppenheim-Union-Rennen gewinnen wird, er kann nur ein Herausforderer für die derzeitige Nummer eins in allen Derby-Wettmärkten sein.
Es spricht nicht wenig dagegen, dass auch dieser aus dem Asterblüte-Stall von Peter Schiergen (Foto) kommt. Der Trainer sattelt mit Königstiger, Bernard und Silent Wind gleich drei Pferde in dem wichtigsten Derby-Test und kann der Angelegenheit relativ entspannt entgegensehen.
“Silent Wind ist als Tempomacher für Königstiger für den Fall vorgesehen, dass es zu langsam ist”, erläutert er, “der macht es ja immer sehr spannend. Aber er ist noch ungeschlagen, hat bislang nichts falsch gemacht. Im Training gibt es nichts zu beklagen.”
Im Preis des Bankhauses Metzler hatte sich Königstiger knapp gegen Gestüt Haus Hahns Bernard durchsetzen können. Der war eigentlich für das Derby Italiano vorgesehen, doch verhinderte ein geringfügiger Infekt einen Einsatz in Rom.
Während der Schlenderhaner von Andreas Suborics geritten wird, der wie abgesprochen an diesem Sonntag sein Comeback in den Gestütsfarben gibt, bekommt wie zuletzt William Mongil den Ritt auf Bernard.
Sieben Konkurrenten wollen den Schiergen-Pferden ein Bein stellen, bei vielen geht es auch ganz simpel darum, sich für das Derby noch zu qualifizieren. Zum Beispiel All Spirit aus dem Stall von Norbert Sauer. Mit frischer Siegform kommt Air force one an den Start, doch ist die Konkurrenz von Hoppegarten nicht mit der in der “Union” zu vergleichen.
Oppenheim-Union-Rennen oder Österreichisches Derby? Diese Optionen hatte Trainer Dave Richardson nach dem Maidensieg des Erlenhofers Catch me in Köln. Votiert hat man schließlich für das Rennen in Weidenpesch, John Egan wird dafür eingeflogen.
Le King repräsentiert den Championstall von Andreas Schütz, der in diesem Jahr nicht mit so vielen Derbyaspiranten ausgestattet ist wie sonst. Die Distanz sollte ihm keine Schwierigkeiten bereiten. Das gilt natürlich auch für Stall Nizzas Nicaron, die “Derbyhoffnung des Stalles”, wie Horst Steinmetz es ausdrückt.
In Hannover ließ der Hengst überdurchschnittliche Konkurrenz hinter sich, darunter Pylamus, den Dr. Andreas Bolte im Himblick auf Hamburg noch einmal testen will.
Erstmals in dieser Saison ist im Weidenpescher Park an diesem Sonntag die Haupttribüne wieder geöffnet. Das Bauaufsichtsamt der Stadt hat das im 19. Jahrhundert errichtete Gebäude für de Publikumsverkehr wieder freigegeben, nachdem das Gebäude soweit stabilisiert wurde, dass für die Benutzung bis Ende der Saison grünes Licht gegeben wurde.