Hellier/Darsalam mit Start-Ziel-Gala, Nicaron entt?uscht

Kräftige Regenschauer waren über die Bahn in Köln gegangen, rechtzeitig zum Rheinland-Pokal der Sparkasse KoelnBonn schien die Sonne. Doch der Boden präsentierte sich mehr als weich, nicht nach jedermanns Geschmack.

Doch einer hatte in diesem mit 155.000 Euro dotierten Gruppe I-Rennen über 2400 Meter damit überhaupt keine Schwierigkeiten. Ganz im Gegenteil.

Der vierjährige Tscheche Darsalam (Foto), in Training bei Arslangirej Savujev, bei uns bereits Dritter im Preis von Europa und Sieger im St. Leger 2004 und im Betty Barclay-Rennen, kam damit nicht nur prächtig zurecht, er ließ auch die starke nationale wie internationale Konkurrenz abblitzen.

Bei Terry Hellier, der in dieser Saison den Kollegen in Gruppe-Rennen wenig übrig lässt, war der Desert King-Sohn in besten Händen. Start-Ziel beherrschte der 123:10-Außenseiter Tempo und Konkurrenten. Keiner konnte diesem Gespann auch nur entfernt das Wasser reichen. Mit sage und schreibe fünf Längen Vorsprung wurde das Rennen zu einer Solo-Show von Darsalam.

Terry Hellier über seinen achten Gruppe-Treffer 2005: ‚Ich hatte immer eine Traumlage, der Boden passte genau. Ich hatte schon früh ein Riesengefühl. Waldemar Hickst hatte mich gefragt, ob ich ihn reiten könnte.‘

Auch Trainer Savujev war voll des Lobes: ‚Eigentlich wollten wir zuerst Andreas Suborics oder Andrasch Starke engagieren, aber da beide schon Ritte hatten, haben wir Terry gebucht. Er konnte die Taktik dem Rennverlauf anpassen. Er könnte jetzt nach Baden-Baden gehen, hat auch eine Nennung im Preis von Europa. Aber auch der Arc ist eine Möglichkeit.‘

Hinter Darsalam, dessen Besitzer aus Kasachstan kommen, während der Trainer ein Russe ist, der in Tschechien arbeitet, hatte der Engländer Bandari (Richard Hills) den Ehrenplatz früh sicher.

‚Wir sind sehr zufrieden mit dieser Gruppe I-Platzierung, zumal wir sehr skeptisch wegen des Bodens waren‘, erläuterte Mark Johnstons Gattin Deirdre. Interessant – der Sieger Darsalam stand zweijährig auch bei Johnston, galt als spätes Pferd und wurde deshalb verkauft.

Malinas wurde Dritter, konnte sich nicht mehr weiter steigern, war aber bester Inländer. ‚Er hat gut gekämpft, man darf nicht vergessen, dass dies erst sein zweiter Start nach der Pause war‘, ließ Peter Schiergen durchblicken.

Nur als Vierter endete Derbysieger Nicaron, auf dem Davy Bonilla vielleicht nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Stets wählte er eine Position weit außen, hatte verschiedene Lagen im Rennen, war teilweise sogar ganz hinten. Da war von der gewohnten Explosivität wenig zu spüren, was aber wohl in erster Linie am Boden gelegen haben dürfte.

‚Der Boden war zu schwer für ihn‘, sagte sein Betreuer Horst Steinmetz. ‚Schon im Frühjahr in Frankreich hatte sein damaliger Jockey gesagt, dass auf solchem Boden die Distanz zu weit wird. Und damals ging es nur über 2200 Meter.‘

Auch Simonas als Fünfter dürfte an den Bedingungen gescheitert sein, während Senex und Expensive Dream bald nichts mehr zu verkaufen hatten, in dieser Liga aktuell überfordert erscheinen. Königstiger war wegen des aufgeweichten Geläufs zurückgezogen worden.

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