Am Tag der Deutschen Einheit gelang Narooma auf dem Mülheimer Raffelberg ein nicht alltägliches Kunststück. Denn die zweijährige Stute schaffte an diesem Mittwoch ein erfolgreiches Doppel. Zum einen erzielte sie einen lupenreinen Hattrick (gewann durch den Sieg drei Rennen in Folge), zum anderen stieg sie zur Königin auf. Genauer gesagt zur Winterkönigin.
Und Narooma ist die erste Winterkönigin, die sich nach diesem Meilen-Rennen Gruppesiegerin nennen darf. Erstmals in der Geschichte des Rennens (wurde zum 41. Mal ausgetragen) lief es als Gruppe-Rennen.
Narooma war unter Andrasch Starke auch bei diesem Boden die beste Stute im Feld, kämpfte am Ende wacker. Vor dem Start stand ein kleines Fragezeichen hinter dem Stehvermögen der Stute. ‚Ich hatte bei diesem Boden ein wenig Bedenken wegen des tiefen Bodens. Da hätte ihr der Weg etwas weit werden können‘, so Trainer Schütz nach dem Rennen. Doch dieser täuschte sich, Naroomas Kampfgeist meisterte die letzten Meter. Außen flog Banyu Dewi noch auf den zweiten Platz und hinterließ auch in der Niederlage einen exquisiten Eindruck.
‚Ich hätte mir unterwegs einen besseren Platz gewünscht. Wir waren bei Erreichen der Geraden 7 bis 8 Längen hinter Narooma. Wenn man bedenkt, wie nah sie im Ziel an Narooma dran war, weiß man, wie gut sie gelaufen ist. Unterwegs hätte man einfach näher an Narooma bleiben müssen‘, so Trainer Mario Hofer. Banyu Dewi war wie Narooma mit einer weißen Weste angereist, wurde nach ihrem Protest-Erfolg im Kronimus-Rennen nun erstmals auch dauerhaft Zweite. Denn Proteste wie in Iffezheim gab es in der Winterkönigin nicht.
Denn die Siegerin profitierte zum einen von ihrer Klasse, zum anderen von ausgezeichnetem Kampfgeist. ‚Die Stute hat sehr gut gearbeitet und wir wollten heute natürlich wieder gewinnen. Amistad hat auch sehr gut gearbeitet, scheiterte letztendlich aber an mangelndem Tempo und wurde dann auch in Ruhe gelassen. Im Ziel war sie Siebte‘, so Trainer Schütz über seine zwei Starterinnen. Diese werden beide nun in die Winterpause wechseln.
Auf dem dritten Platz kam Medina ins Ziel. Christian von der Recke trainiert die Stute, die sich sehr gut aus der Äffäre zog. Vierte wurde Texas Melody vor der Brümmerhoferin La Guapa. Auf den Sieg von Narooma wurde am Raffelberger-Toto 19:10 bezahlt. 13,18,26 gab es für die Plätze und die Zweierwette von Deutschlands besten Nachwuchsstuten wurde mit 82:10 entlohnt.
Nach 1:44,18 Minuten stand fest: Narooma ist die Königin. Und damit auch Deutschlands beste zweijährige Stute. Und da steht das Ziel für 2002 natürlich fest: Henkel-Rennen. Dort soll sie dann das Erbe von Dakhla Oasis antreten, könnte durchaus direkt als Jahresdebutantin in das Gruppe II-Rennen auf dem Grafenberg gehen, wie Trainer Andreas Schütz verriet. Jetzt heißt es für Narooma aber erst einmal Urlaub machen. Und zwar auf dem Heimatgestüt ihres Besitzers Helmut von Finck. Im Gestüt Park Wiedingen in der Lüneburger Heide heißt es auftanken für die Saison 2002.
Helmut von Finck, der Besitzer von Narooma (ist nach Glady Beauty und Oriental Flower das einzige Pferd, das alle drei Läufe der Ladies-Serie gewann), wird sich dann persönlich bei der Stute für diesen Sieg bedanken. Den Mittwoch verbrachte Helmut von Finck auf dem Oktoberfest. Zwischendurch gab es natürlich eine Weizen-Pause und der Weg des Besitzers führte zum Buchmacher.
‚Das ist ein gutes Omen. Im letzten Jahr war ich auf dem Oktoberfest und habe mit Aboard gewonnen und heute mit Narooma. Mausi hat gewonnen. Eine tolle Stute.‘, so ein glücklicher Besitzer am Telefon gegenüber GaloppOnline.de. Ein Tisch im Festzelt auf der Wiesn feierte ihre eigene Königin. Das ist gewiß. Na dann Prost.