Am vergangenen Freitag hatten sich die Mitglieder des Hannover-schen Rennverein e.V. im Gasthaus Hennies in Hannover-Altwarmbüchen zur Mitgliederversammlung getroffen. Zu dieser Zusammenkunft hatte satzungsgemäß der Aufsichtsratsvorsitzende Friedrich von Lenthe eingeladen. Den Ort der Versammlung kann man seit dem letzten Jahr für den Verein als historisch bezeichnen.
Noch vor Jahresfrist hatte es an Ort und Stelle nach einem Aus des ältesten Sportvereins in Hannover ausgesehen, als der größte Gläubiger, die Sparkasse Hannover, dem Schuldenbereinigungskonzept ihre Zustimmung lange Zeit verweigerte, ein Umschwenken verbunden mit einem positiven Bescheid des Kreditinstituts die Führungsspitze des Vereins dann aber doch noch kurz vor der Eröffnung der Mitgliederversammlung erreichte.
Doch diese Zitterpartie der Turfgemeinde in der niedersächsischen Landeshauptstadt sollte endgültig der Vergangenheit angehören. Nach der Wahl der neuen Führungsmannschaft um Präsident Gregor Baum, seinem Vize Herbert Finke sowie Vorstandskollege Thomas Bechstein sowie der Besetzung eines hochkarätigen Aufsichtsrates, war es nach einer Neubesetzung der Gremien im März bereits schon die zweite Zusammenkunft der Vereinsmitglieder in diesem Jahr.
Präsident Gregor Baum (Foto) wies zur Eröffnung der Mitgliederversammlung noch einmal in das Bewusstsein zurück, dass das letzte Geschäftsjahr mit der Einleitung eines Sanierungsverfahrens endete und man nach der Zustimmung der Gläubiger innerhalb weniger Wochen aus dem Stand eine sieben Renntage umfassende Rennsaison aufgezogen hatte. „Das erste Jahr ist als gelungen zu bezeichnen“, so Gregor Baum zu den Mitgliedern.
„Wir haben einen Umsatzzuwachs von 30 Prozent zu verzeichnen und der Besucherzuspruch hat eine Steigerung von 130 Prozent erfahren. Damit haben wir in diesem Jahr die Pole-Position im Deutschen Galopprennsport eingenommen“ berichtete der Vereins-Boss.
„Wir stehen im Umland wieder im Fokus und da müssen wir auch bleiben“ so Baum, der besonders den Besuch des Niedersächsischen Landwirtschaftministers Hans-Heinrich Ehlen auf der Neuen Bult erwähnte.
„Alle Sponsoren werden auch im neuen Jahr mit von der Partie sein. Einige Unternehmen haben uns sogar schon ihre Unterstützung für drei Jahre zugesagt.“ Die Karte der Saison 2006 kann quantitativ und qualitativ weiter aufgewertet werden. Nach sieben Renntagen in diesem Jahr werden es im kommenden Jahr zehn an der Zahl sein.
Sportlich herausstehen wird der 13. August, an dem der Hannoversche Rennverein mit dem pferdewetten.de-Preis die Tradition des aus Berlin im Vorjahr importierten Europagruppe III-Rennens fortführen will und zudem mit dem BBAG Auktionsrennen noch einen weiteren mit 50.000 Euro dotierten Leckerbissen zu bieten hat. Motto-Renntage sind am 10. September „Heu, Hits & Happiness“ sowie am 14. Juli, einem Freitag, ein After-Work-Renntag, der allerdings auch an einem anderen Tag dieser Woche stattfinden könnte, da nur einen Tag später die Derbybahn in Hamburg-Horn ihre Pforten öffnet und die terminliche Nähe zu den Hamburger Kollegen nicht unbedingt Vorteile mit sich bringen könnte.
„Die Ballung von Terminen um die Fußball-Weltmeisterschaft lässt uns allerdings nur einen Spielraum innerhalb dieser Woche“ begründete Baum sein Festhalten an diesem Renntag.“ Lediglich der 18. Juni wird auf der Neuen Bult in die Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft fallen.
Eine besondere Aufmerksamkeit dürfte Hannover mit der Maßnahme erlangen, an allen anderen Renntagen ein jeweils mit 20.000 Euro dotiertes Listenrennen über unterschiedlichste Distanzen anzubieten. „Es wird genügend Möglichkeiten geben, den Zuschauern guten Sport zu bieten und Trainern und Besitzern die Chance zu eröffnen mit ihren Pferden Blacktype zu erlangen und natürlich hoffen wir auch auf eine entsprechende Anzahl von Pferden, die in den Basisrennen gesattelt und von den Trainern mitgeschickt werden“, berichtet Gregor Baum.










