Der Handicapper des Jahres im Portrait

Über dieses Ergebnis würde sich jeder Politiker freuen. Überlegen mit fast 60 Prozent der Stimmen haben Sie den von Marco Angermann für Steffi Schröder trainierten Mockingjay im Rahmen der Online Awards 2019 zum „Handicapper des Jahres“ gewählt und würdigten damit auch eine der ganz besonderen sportlichen Geschichten des vergangenen Rennsport-Jahres. Generell liest sich die Story um den Soldier Hollow-Sohn aus Brümmerhofer Zucht wie ein Märchen. Ein Märchen, welches 2019 richtig traumhaft wurde, denn der Wallach beendete die Saison als sechsfacher ungeschlagener Saisonsieger.

Das große Highlight war dabei der Sieg im Hoppegartener Ausgleich I, als er beinahe schon geschlagen schien, dann aber die Partie mit großem Kämpferhetz gegen Be Sweet noch einmal drehen konnte. Begonnen hatte das Rennjahr für Mockingjay mit drei Siegen im Ausgleich III. Man ging natürlich in der Klasse nach oben, auch im Ausgleich II war er zweimal nicht zu schlagen, ehe am Tag der Deutschen Einheit der Top-Treffer folgte. Richtig auf dem „Sender“ hatte Steffi Schröder Mockingjay nicht, als man 2017 zur BBAG ging.

„Mein Mann und ich sind mit Lutz Pyritz nach Baden-Baden zur Auktion gefahren, erstmal nur, um uns umzusehen. Ich hatte mir zwar vorher auch einen Auktionskatalog zuschicken lassen, muss aber ehrlich sagen, dass ich nicht auf Mockingjay gekommen wäre. Überhaupt nicht. Die Pferde, die wir gerne gehabt hätten, waren dann aber einfach zu teuer und kamen deshalb nicht mehr infrage. Wir haben uns dann mit Lutz Pyritz neu beraten und beschlossen, dass er einfach ein Pferd anhand seines ersten Eindrucks im Auktionsring aussuchen und mir dann ein Zeichen geben soll, zu bieten. Ich habe zu ihm gesagt: ‚Lutz, wenn dir ein Pferd gefällt, dann nickst du und ich biete!‘ Und so war es dann auch. Mockingjay kam in den Auktionsring. Von meinem Platz aus konnte ich ihn zuerst gar nicht sehen, aber Pyritz hat plötzlich genickt. Und dann habe ich nur noch den Arm gehoben. Ich konnte ja nicht ahnen, wie das mein Leben nochmal verändern würde“, beschrieb Steffi Schröder einst den Ankauf des Pferdes in einer Sport-Welt-Story. Der Hammer für den Soldier Hollow-Sohn fiel bei 5.000 Euro. Ein richtiges Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass er mittlerweile bei einer Gesamtgewinnsumme 45.730 Euro steht. Und die Geschichte Mockingjays ist gewiss noch nicht zu Ende geschrieben.

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