Der deutsche Galopprennsport kann trotz der dramatisch gesunkenen Umsatzzahlen der Saison 2005 zuversichtlich entgegensehen. Die Verträge mit dem Spartensen-der Raze TV auf der einen und die Vereinbarungen mit den Buch-machern auf der anderen Seite dürften den Rennvereinen in den nächsten Monaten die benötigten Zusatzeinnehmen bescheren.
Entsprechende Weichen dafür wurden am Dienstag bei der Vorstands- und Mitgliederversammlung des Direktoriums gestellt. Unterzeichnet wurde der Vertrag zwischen den Wirtschaftsdiensten des Direktoriums und Raze TV. Allerdings muss noch der Aufsichtsrat von Raze TV zustimmen, dazu die einzelnen Rennvereine, was dem Vernehmen nach nur Formsache ist. Dieser Kontrakt bringt pro Jahr 1,25 Millionen Euro, die zur Finanzierung der Bilderstellungskosten dienen sollen.
In den kommenden Tagen gehen auch den Buchmachern Vertragsentwürfe für die Bild- und Vermittlungsrechte zu. Jeder einzelne Wetteinnehmer kann sich zwischen drei Modellen entscheiden, wobei es sich grundsätzlich stets um umsatzabhängige Verträge handelt.
„Wer sich nicht in die Karten, sprich in die Umsätze schauen lassen will, bezahlt eine ganz bestimmte Summe“, erläutert Gerd Zimmermann, der Verwaltungsratsvorsitzende der Betriebsgesellschaft Galopp (BGG), der Zusammenschluss der Rennvereine, „das ist eine ziemlich genau abgetunete Sache. Das Echo darauf ist bisher sehr gut, wir rechnen damit, dass so gut wie alle Buchmacher unterschreiben werden.“ Die Verträge, die dem Rennsport mehr Lizenzgebühren als bisher einbringen würden, treten zum 1. Januar 2005 in Kraft. Bis Weihnachten sollten die Unterschriften unter Dach und Fach sein.
Noch nicht verabschiedet ist der Terminkalender 2005. Deutlich unterrepräsentiert sind die Samstage. „Da will keiner mehr veranstalten“, erklärt Zimmermann, „andererseits gibt es Sonntage und auch Feiertage, an denen teilweise sechs Rennvereine Termine angemeldet haben.“
Deshalb will man sich in der BGG in den nächsten Tagen noch einmal zusammensetzen. Zimmermann: „Unser Ziel ist es, von April bis Oktober Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag Rennen durchzuführen. Besonders bezuschusst werden dabei die Renntage in der Woche.“ Dazu zählt aber auch der Samstag.
Strittig ist zudem der Fronleichsnamtag, den diesmal Baden-Baden für sich reklamiert. Abgeschafft wurde die Regelung, dass der „dritte Platz“, die Rennbahn mit dem niedrigsten Preisgeldaufkommen, zusätzlich für die TV-Übertragung bei den Buchmachern bezahlen muss.