Licht am Ende des Tunnels im schon seit Jahren andauernden Zwist zwischen den deutschen Buchmachern und dem Galopprennsport – das ist die Quintessenz einer Presse-Information, die die Betriebsgesellschaft Galopp (BGG), der Zusammenschluss der Rennvereine am Donnerstag vorlegte. Diese Presse-Informationen publizieren wir nachfolgend im Wortlaut.
Die 21 schwebenden Gerichtsverfahren zwischen der DVR Wirtschaftsdienste und Beteiligungs- GmbH, der Datek und Datasport auf der einen Seite und den beiden Buchmacherverbänden DBV und IfeB, bzw. den einzelnen den Verbänden angeschlossenen Buchmachern auf der anderen Seite, wurden einvernehmlich auf dem Vergleichswege beigelegt und durch die jeweiligen Kläger zurückgezogen.
Damit ist der Weg für die neuen Verträge mit den Buchmachern frei, welche zwischenzeitlich von den meisten Buchmachern unterzeichnet wurden und mit ihren neuen Regelungen rückwirkend ab dem 01.01.2005 in Kraft treten.
Mit diesen neuen Verträgen wird ein einheitlicher Bild-Lizenzpreis für alle Vertriebspartner vereinbart. Die Vertriebspartner erhalten nun um (im Durchschnitt) ca. 10% verbesserte Vermittlungskonditionen für die Totalisatorwette: Sieg- und Platzwetten werden mit 8% und Kombinationswetten mit 12% vergütet.
Im Gegenzug erhalten die Rennvereine eine 10-prozentige Beteiligung an der Gross-Profit-Rate aller Buchmacherwetten.
Alternativ kann ein Buchmacher auch die Option wählen, in Abhängigkeit vom durch ihn vermittelten Toto-Umsatz einen zusätzlichen Lizenzpreis zu zahlen: Je mehr er vermittelt, umso geringer ist diese Zuzahlung.
Ferner kann sich ein Buchmacher auch für die Variante der ausschließlichen Toto-Vermittlung entscheiden, was für ihn einen vergünstigten Lizenzpreis zur Folge hat.
Somit ist die Totalisatorwette für die Buchmacher sowohl im Vergleich zu den bisherigen Verträgen wie auch zur Buchmacherwette attraktiver geworden, wodurch sich die BGG zukünftig eine Steigerung der Außenwette aus dieser Vertriebsschiene erhofft.
Insgesamt verdeutlicht das Modell das deutlich gewachsene Vertrauen zwischen dem Galopprennsport und seinen zur Zeit wichtigsten Vertriebspartnern, den Buchmachern – insbesondere auch dadurch, dass die Buchmacher erstmals bereit sind, den Galoppsport als den ‚Produzenten der Rennen‘ direkt an ihren Wetterlösen zu beteiligen.
Auch im Bereich der Kostenreduktion ist die BGG ihren Zielen einen wesentlichen Schritt näher gekommen.
So wird in Kürze die Übernahme der German Tote vollzogen. Die German Tote wird dann wesentliche Kostensynergien mit der WTG erzielen. Die WTG und die German Tote werden als reine Rechtegesellschaft geführt und ihre Rechte allen Vertriebspartnern zu gleichen Konditionen anbieten.
Unter der Leitung von Herr Dieter Meinke (Foto), Vizepräsident des Kölner Rennvereins, haben die sechs westdeutschen Rennvereine Möglichkeiten zur Kostenreduktion erarbeitet. In den nächsten Tagen wird daher eine Servicegesellschaft (SGG West GmbH) gegründet, welche den Rennvereinen diverse Dienstleistungen zum Zwecke der Kostenreduktion anbieten wird. Dieses Modell ist auch auf alle anderen Regionen und Rennvereine übertragbar.