Der Prix de l’Arc de Triomphe 2015 wurde das erwartet spannende, und faszinierende Rennen. Alle – sieht man mal von ganz wenigen Ausnahmen ab – hofften, den dritten Arc-Sieg in Serie der Superestute Treve zu erleben, und in der Zielgeraden tauchte die Motivator-Tochter aus dem Stall von Criquette Head-Maarek auch in überragender Haltung an der Außenseite auf, doch auf dem schnellen Boden, der nicht ihr liebster Untergrund ist, konnte die Fünfjährige aus dem Besitz der Al Shaqab Racing Operation von Sheikh Joaan Al Thani im Finsih nicht entscheidend zulegen, und schon 200 Meter vor dem Ziel war zu erahnen, dass der Traum, den soviele mit der zweimaligen Arc-Siegerin hatten, nicht in Erfüllung gehen würde.
Kopf an Kopf mit dem Abdulllah-Paar Flintshire und New Bay kam die Motivator-Tochter, die wie so oft vor dem Rennen stark zu schwitzen begann, über die Ziellinie, am Ende langte es aber nur zum vierten Platz bei ihrem dritten, und voraussichtlich auch letzten Arc-Start. Geschlagen für den zweiten Platz war die Fünfjährige auf der Linie mit einem Hals und einer Nase.
Der Sieger war jedoch zwei Längen vor dem kämpfenden Trio. Und das war der nachgenannte Golden Horn. Der Epsom Derby-, Eclipse Stakes-, und Irish Champion Stakes-Sieger aus dem Stall von Trainer John Gosden und dem Besitz von Anthony Oppenheimer, der zur Quote von 62:10 ins Rennen gegangen war, war ca. 400 Meter vor dem Ziel an die Spitze gezogen, und konnte dort einen leichten Vorteil bis ins Ziel verteidigen.
Für seinen Trainer John Gosden bedeutete das den ersten Treffer in dem mit 5 Millionen Euro dotierten Monstre-Rennnen, für Jockey Frankie Dettori, der eine sensationelle Saison krönte, war es nach Lammtarra 1995, Sakhee 2001, und Marienbard 2002 der vierte Treffer in der Gruppe I-Prüfung über 2400 Meter. „300 Meter vor dem Ziel wusste ich, dass ich gewinnen würde. So, wie er heute gelaufen ist, ist er das beste Pferd, das ich je geritten habe, denn er schlug ein Klassefeld in toller Manier. Der Boden war natürlich super für ihn, ich hatte auch schon auf dem Weg zum Start ein gutes Gefühl. Er hatte auch schon super gearbeitet“, erklärte Frankie Dettori nach dem Rennen, der mit dem Sieger unterwegs an zweiter Stelle hinter der Pacemakerin Shahah galoppierte.
Der Sieger soll im kommenden Jahr keine Rennen mehr bestreiten, wie sein Besitzer Anthony Oppenheimer erklärte, sondern im Dalham Hall Stud von Darley in Newmarket als Deckhengst aufgestelllt werden. John Gosden freute sich natürlich auch über seinen ersten Arc-Sieger. „Er hat einen tollen Kopf, eine tolle Konstitution, und auf diesem Boden wusste ich, dass er eine allererste Chance hat“, so Gosden.
Als faire Verlierein gab sich dagegen Treve-Trainerin Criquette Head-Maarek. „Der Boden soll keine Entschuldigung sein, der Sieger ist ein sehr gutes Pferd. Sie hat nun einen Platz in der Zucht verdient und soll Babys bekommen“, so die Chantilly-Trainerin nach dem Rennen. Der Rennverlauf wurde anschließend überprüft, doch ging es dabei nicht um die vorderen Plätze.