Glad to be fast, Rotteck und ein starkes Geburtstagskind

Ein umfangreiches Rahmenprogramm hatte der Düsseldorfer Reiter- und Rennverein seinem Publikum am Sonntag anzubieten. Den Highlight-Anfang machte Stall Jennys Glad to be fast im wettenleip.düsseldorf-Cup, einem mit 20.000 Euro ausgestatteten Listenrennen über 1500 Meter.

Einige nette Platzierungen auf dieser Ebene hatte er zwar bereits geliefert, doch so richtig zugetraut hatte man ihm einen solchen Treffer eigentlich nicht. Diesmal lieferte der Big Shuffle-Sohn sein Meisterstück, nach einem außerordentlich gut eingeteilten Ritt von Andreas Suborics.

An vierter Stelle erreichte der Außenseiter die Gerade, als vorne der eigentlich eher auf kürzeren Strecken beheimatete Call me Big wieder einmal sein wahres Gesicht zeigte und einen großen Vorteil hatte. Die anderen Angreifer bissen sich an ihm die Zähne aus, aber Glad to be fast wurde so schnell, dass der Wallach noch mehr als sicher zum wichtigsten Karrieretreffer kam.

„Er hat sich enorm gesteigert. Zweijährig kam er zu mir, hatte doch ziemlich Probleme. Wir haben ihn kastriert. Im Frühjahr dachte ich, er sei nur ein besserer Handicapper. Der Ritt war sehr gut. Wir gehen jetzt entweder in ein Listenrennen in Köln oder in ein Grupperennen nach Hoppegarten“, schilderte Mario Hofer nach dem 101:10-Coup. Nur als Fünfte trudelte die Favoritin Rosengeste über die Linie.

Rotteck war der Spitzname von Hartmut Steguweit in seiner Zeit beim Gestüt Röttgen. Spätestens seit diesem Sonntag dürften aber auch die meisten Turffreunde diesen Namen mit einem dreijährigen Hengst verbinden, dem das Kunststück gelang, zu so einem frühen Zeitpunkt als Vertreter des Derby-Jahrgangs ein Top-Handicap (WestLB-Preis der Kommunen) zu gewinnen. Und er tat dies überaus leicht.

Ein bemerkenswerter Treffer in vielerlei Hinsicht, denn auszeichnen konnte sich endlich wieder einmal auch Angela Kull-Höhn in besserer Gesellschaft. Aus der günstigen Box eins heraus, hatte sie Rotteck bald schon an zweiter, dritter Stelle des von Aboard vor Mr President angeführten Feldes. Mitte der Geraden schaltete Rotteck einen Gang höher, hatte sofort alles in trockenen Tüchern.

Steguweit, dessen Sohn den Sieger am Zügel führte: „Es war die richtige Entscheidung, dass wir mit ihm nicht im Derby gelaufen sind. Heute war alles optimal, zuletzt in Hamburg war er etwas weit außen gegangen. Ich hatte immer Mumm auf Rotteck. Wir versuchen es jetzt im Badener Steher-Cup.

Innen schob sich mit sehr viel Speed der wiedererstarkte Ammonias auf den Ehrenrang vor Suivi, die ebenfalls noch gut aufdrehte. Nur auf dem vierten Rang endete der heiß favorisierte Seriensieger Kanebo, der außen ein sehr unruhiges Rennen hatte. Peter Rau: „Er hat mit der Kursführung doch erhebliche Probleme. Das war schon vor einigen Wochen zu erkennen. Schon im ersten Bogen geriet er in eine Drängelei.

Drei Treffer zum Auftakt in Serie schaffte Adrie de Vries. Besser konnte es an seinem 34. Geburtstag kaum laufen. Im Emirates Deutsches Araber-Derby legte er mit dem heißen Favoriten Dinamyk noch einmal nach, holte damit sämtliche drei Prüfungen für Araber an den Stall von Jan Pubben. Und auch die Finalprüfung wanderte dank Eagle Wings auf sein Konto – Adrie de Vries schaffte eine spektakuläre Fünferserie!

Der Umsatz konnte nicht mit dem Vorjahresergebnis mithalten, offenbar animierte vor allem das nur mit fünf Pferden bestückte Hauptereignis kaum zum Wetten.

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