Am 20. November des Jahres 2000 sah man auf der Neusser Rennbahn vielleicht einen der beeindruckendsten Sandbahn-Siege, die jemals auf einem deutschen Hippodrom stattgefunden haben. Mit sage und schreibe 20 Längen Vorsprung canterte der Karlshofer War Blade im Sandbahn-Classic auf und davon, deklassierte die Konkurrenz, wie er nur wollte. Am 02. September, zehn Monate (!) später, kehrte der Hengst in das Interesse der Öffentlichkeit zurück. Und das gleich mit einem Paukenschlag. Trotz der langen Pause bot Trainer Andreas Schütz den Karlshofer gleich im Preis von Schlenderhan, einem Listenrennen über die Meile, auf. ‚Wir wollten eigentlich zuerst wieder in einem kleinen Rennen anfangen, aber die Arbeitsleistungen waren einfach zu gut‘, so Schütz nach dem Rennen.
Denn wieder war der Krieger des Gestüts Karlshof eine Klasse für sich. Man merkte ihm die Pause nicht an, als er bei seinem Sieg den Schiergen-Hengst Bergum und den von Mario Hofer vorbereiteten Pardus niederrang. ‚Das Pferd hatte eine Verletzung am Rücken und kam vor wenigen Monaten in sehr guter Verfassung von Toni Potters zurück. Er konnte die sehr guten Arbeitsleistungen heute umsetzen‘, so Schütz weiter. Für den Sieger War Blade geht es nun im Prix Dollar am Arc-Wochenende weiter. Danach wird der Karlshofer wohl in Richtung USA abheben, um in einem Sandbahnrennen in Aktion zu treten. Das Fernziel für den großartig aussehenden Hengst heißt im kommenden Frühjahr dann Dubai.
Auch der zweit- und drittplatzierte des Rennen zogen sich großartig aus der Affäre. Bergum kämpfte lange, könnte nun vielleicht auf der Heimatbahn in der Karstadt-Meile zum Einsatz kommen. Und auch Pardus hat den Sprung aus dem höchsten Hancicap mit Bravour gemeistert. Für den Hengst heißt das nächste Ziel: Große Karstadt-Meile in Weidenpesch. Auf den Sieg von War Blade wurden am Toto stolze 40:10 (!) bezahlt. Wenn dieses Pferd gesund bleibt, zählt er mit Sicherheit zum besten, was Deutschland auf der Distanz zwischen 1600 und 2000 Metern zu bieten hat.