Es gibt einen Ort in Turfdeutschland, an welchem sich das Jockeykarussel immer besonders schnell dreht. Das ist zweifelsohne Baden-Baden. Hier kippte damals die Suborics-Schiergen-Ära, als Terry Hellier Tiger Hill zum Sieg steuerte und hier kippten auch andere Verbindungen. In der Großen Woche 2001 ist es bisher eher ruhig im Jockeyzirkus. Doch dass im Gestüt Schlenderhan derzeit wohl etwas dickere Luft ist als gewollt herrscht, ist ein offenes Geheimnis.
Herr Schiergen: Wie lange bleibt Jimmy Quinn noch Stalljockey? ‚Er hat noch bis November einen Vertrag und dann sehen wir mal weiter‘, so der Trainer des Asterblüte-Stalles. Schiergen kann sich über die Saison 2001 eigentlich nicht beklagen: Gruppesiege mit Zöllner und der sensationelle Derbysieg mit Boreal. Doch die Jockeys, die auf diesen Galoppern gewannen, trugen alle keinen schwarz-roten Dress. Für den Traditionsdress des Gestüts Schlenderhan gelingen weder Schiergen noch Quinn die ganz großen Siege (von Iberus drittem Platz im Italienischen Derby einmal abgesehen). Auf anderen Pferden ist Quinn meistens top, sitzt er auf einem Schlenderhaner, gelingt oftmals scheinbar weniger. Bewußt macht das der Engländer wohl kaum.
Jimmy Quinn, am Mittwoch in Baden-Baden wieder äußerst erfolgreich, gibt gegenüber GaloppOnline.de folgendes Statement ab: ‚Ich bleibe solange in Deutschland, solange ich einen Vertrag habe. Wenn ich keinen Vertrag mehr habe, gehe ich zurück nach England. So einfach ist das.‘ Dass Quinn genug Klasse besitzt, hat er mehrfach in dieser Saison bewiesen. Nur eben in blau-rot klappt es noch nicht so ganz. Und am Sonntag reitet erneut John Reid den Derbysieger Boreal, Quinn sitzt im Sattel des krassen Außenseiters Onaldo, für einen fremden Stall. Baden-Baden ist Wechsel-Zeit. Bleibt abzuwarten ob das auch in diesem Jahr gilt.