Gar nicht ‚lucky‘ war das Team von Deutschlands Top-flieger Lucky Strike, als Renn-gerichtsvorsitzender Heinz Faßbender am Mittwoch nach knapp dreieinhalbstündiger Ver-handlung das Urteil in der Berufungsverhandlung, die Be-sitzerin Gerda Kok-Cornet angestrebt hatte, bekanntgab. Denn es bleibt bei der Entscheidung der Badener Rennleitung.
Striking Ambition behält das Rennen, Lucky Strike bleibt Zweiter. So wies das Renngericht also die Berufung von Gerda Kok-Cornet, die der Verhandlung wie Trainer Andreas Trybuhl beiwohnte, zurück, was natürlich für eine große Enttäuschung beim Team des Klassefliegers sorgte.
Gleich mit zwei Rechtsanwälten, den Herren von der Recke (Köln) und Köper jun. (Dortmund), sowie einem Gutachter war man angetreten. Dieser Gutachter bewies durch Auswertung des Rennfilms anhand des Satzes des Pythagoras, dass die Strecke, die Striking Ambition aufgrund der Seitwärtsbewegung von Lucky Strike mehr gehen musste, genau 8 cm (!) betrug.
Diese Tatsache nahm das Renngericht (als Beisitzer fungierten Besitzer Horst Greis und Trainer Uwe Ostmann) zwar mit Interesse und Erstaunen zur Kenntnis, doch es spielte bei der Entscheidung letztlich keine entscheidende Rolle.
‚Jedes Pferd hat laut Rennordnung das Recht, auf gerader Linie ins Ziel zu galoppieren. Und dieses Recht ist Striking Ambition einwandfrei genommen worden‘, erklärte Faßbender bei der Urteilsbegründung.
Erfolgreicher war dagegen Lucky Strike-Jockey Adrie de Vries. Der Holländer, derzeit Nummer eins der Statistik, war mit einem Reitverbot von zwei Renntagen belegt worden.
Diese Entscheidung wurde vom Renngericht jedoch abgeändert. Die Rennleitung hatte seine Entscheidung damit begründet, dass de Vries nicht versucht habe, sein Pferden mit den Händen zu reiten, um es so auf gerader Linie zu halten. Das Renngericht war aber nicht der Meinung, dass das Erfolg gehabt hätte, denn auch bevor de Vries die Peitsche in der rechten Hand geführt habe, also als er noch mit den Händen ritt, habe Lucky Strike schon nach außen tendiert.










